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Liebe Frau von Kürthy, liebe BRIGITTE,
ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden – als mich eine Leserin auf Ihre Kolumne “Problemzonen” in Heft Nummer 18 vom 17.08.2016 aufmerksam gemacht hat, war ich nach dem Lesen bereits derart wütend, dass ich meine eigentliche Reaktion ungefiltert gar nicht auf die Menschheit hätte loslassen können. Stattdessen möchte ich es so formulieren: einen derart gehässigen Mist hab’ ich seit 2010 nicht mehr gelesen, als die freundlichen Damen im Brigitte Young Miss Forum noch öffentlich und uneingeschränkt ihren Spaß im Lästerthread hatten. Ja, ich vergleiche lhre Kolumne mit den wunderbaren Ergüssen junger Erwachsener, die damals (und auch heute noch) nichts anderes drauf hatten, als sich auf verachtende Art und Weise über andere lustig zu machen und sie zu beleidigen. Scheinbar zieht dieses Konzept bei Ihrem Heft – und da frage ich mich im gleichen Zug:
Macht es wirklich so viel Spaß, genau die Zielgruppe der BRIGITTE mit einem derart unangemessenen Artikel zur Schnecke zu machen? Wäre ich 50+ und Abonnentin, hätte ich wohl allerspätestens nach diesem Blödsinn gekündigt.
Nächste Frage: Womit, liebe Frau von Kürthy, nehmen Sie sich das Recht, den Kleidungsstil anderer Frauen als “modische Entgleisungen” zu bezeichnen, während Sie selbst zugeben, eine “Frau ohne ernst zu nehmenden Eigengeschmack” zu sein? Wenn es Ihnen an diesem mangelt, sollten Sie eventuell erst an Ihrer eigenen Baustelle arbeiten, bevor Sie anderen Frauen das Recht absprechen, sich im Sommer so luftig und freizügig zu kleiden, wie sie es selbst für nötig halten (denn auch die 22 Grad empfindet jeder anders).
“Ich habe nichts gegen Problemzonen, ich bin selber eine, aber ich verstehe den Trotz nicht, mit dem Leute sich weigern ihre Schwachstellen zu kaschieren, ihre Vorzüge zu betonen oder einfach mal ein T-Shirt in der richtigen Größe zu kaufen.” – Liebe Frau von Kürthy, mal von dem abgedroschenen “ich habe nichts gegen, aber” abgesehen, werden Sie hier dermaßen frech und unverschämt, dass mir dazu auch ein abgedroschenes “ich habe nichts gegen, aber” einfällt:
Ich habe nichts gegen Menschen wie Sie, die der Meinung sind, nur ihr eigener Geschmack ist das Zentrum der Welt, der nicht durch den Anblick der Menschen befleckt werden darf, die diesem nicht entsprechen. Ich habe nichts dagegen, dass Sie so furchtbar intolerant und eingebildet sind, dass Sie Menschen “Schwachstellen” zusprechen und bei bloßem Hinsehen erkennen, welche Kleidergröße diese Menschen (nicht) tragen, aber wenn Sie dann so einen Schwachsinn verzapfen und diesen auch noch in einem Heft veröffentlichen, dann sehen Sie ja hier das Ergebnis – ich kann und will das nicht einfach so stehen lassen.
Jetzt waren Sie so frei, sich für Ihre sommerliche Stylingbibel eine “kompetente” Dame zur Seite zu ziehen, die zusammengefasst für Frauen ab 50 folgende Tipps auf Lager hatte: nichts Kurzes, lieber Arme und Beine bedecken (man könnte ja die “alternden Schenkel” und Oberarme sehen – welch eine Zumutung!), sackige Schnitte (Kaschieren ist das A und O – schließlich will keiner sehen, was sich unter der modischen “luftigen weißen Bluse” oder dem “weich fallenden Sommer-Trench” [denn doppelt verpackt hält länger frisch bei 22 Grad aufwärts, yay!] verbirgt) und um Himmels Willen nichts, was modisch wäre oder sie jünger als 50 aussehen lässt – sind ja schließlich nicht “wohlgeformt und 17 und am Strand von Rimini” (was da wohl die Empfehlung wäre? Am besten daheim bleiben – ältere Frauen am Strand sind so schrecklich unmodisch und niveaulos!). Intelligenz sollen sie sich anziehen, denn die ist schick. Warum nicht erst mal bei sich selbst anfangen und die Intelligenz nutzen, um zu erkennen, dass solche “Tipps” schlicht und einfach daneben sind? Ich habe immer (!) lieber eine tolerante Frau neben mir in knapper Kleidung, die sich wohlfühlt und glücklich ist und anderen keine Vorschriften macht, was sie zu tragen haben, als eine Frau, die ihre Stellung als “Beraterin” nutzt, um unerwünschtes Aussehen schnell mal wegzuverpacken.
An dieser Stelle auch ein Tipp an Frau Flick, die Stilberaterin: Mode ist nicht gleichbedeutend mit “schlank und groß” aussehen. Wie Sie eigentlich treffend erkannt haben, ist der eigene Stil, den Sie vorschreiben (und der natürlich nur Ihrem eigenen Ästhetikempfinden und dem von Frau von Kürthy entsprechen darf), das, was modisch gesehen ausschlaggebend ist. Ihre Modetipps hingegen verstecken das Strahlen jeder Frau, verpacken es möglichst unsichtbar in einen zwar klassischen, aber furchtbar langweilig-öden Einheitslook, der mit Mode rein gar nichts mehr zu tun hat. Und ich bin davon überzeugt, dass in niemandem ein Schalter steckt, der Schlag 0 Uhr am 50. Geburtstag von modisch auf unmodisch umkippt.
Laut Ihnen sinkt das Niveau bei steigenden Temperaturen – ich erkenne hier nur eine steigende Trotzreaktion mit jedem weiteren Satz Ihrer kleinen Kampagne für mehr gut angezogene Menschen – denn Sie sind schließlich diejenige, die das Sagen hat: Schafft die “Presswürste in Pailletten” ab und nehmt die “nachlässig verhüllten Litfaßsäulen” auch gleich mit! Frau von Kürthy hat gesprochen – “Warum ziehen sich so viele Menschen so an, als hätten sie eine tadellose Figur?”
Ich verrate es Ihnen: weil es diesen Menschen schlicht und einfach total egal ist, was Sie sehen wollen oder nicht. Weil diesen Menschen im Sommer heiß ist und sie sich nicht in Shapewear unter ihre empfohlenen “knielangen Hemdblusenkleider” pressen wollen, nur damit Ihnen der Anblick ihrer unerwünschten Extremitäten erspart bleibt. Auch die “ungestört vor sich hin alternden Schenkel” (ich nehme an, das ist Ihre liebste “Problemzone”, so oft wie Sie sie erwähnen) wollen gerne weiterhin von Ihnen ungestört bleiben – und das nicht unter knielangen Röcken, sondern gerne auch mal frei in der Sonne (die wollen ja schließlich auch ein bisschen Farbe abbekommen!).
Wie Sie ja bereits selbst festgestellt haben, und dem ist nichts hinzuzufügen, sind Sie selbst eine Problemzone. Aber hierfür habe ich ebenso einen “wohlmeinenden Hinweis”: Probieren Sie es doch mal mit der zum Schluss geheuchelten Akzeptanz*. Denn eine Seite lang über andere Frauen herzuziehen ist nicht nur verdammt unverschämt (an dieser Stelle auch ein böser Blick an die Redaktion der BRIGITTE, die sowas überhaupt veröffentlicht und damit zeigt, wie sie ihre Leserschaft sieht!), sondern macht auch wirklich hässlich – und ein dermaßen hässlicher Charakter ist die einzige Problemzone, die ein Mensch haben kann. Nehmen Sie doch Ihren eigenen Hinweis mit dem Feminismus an und unterstützen Sie andere Frauen, anstatt ewig lang über sie zu meckern (und das war hier definitiv auch nicht mehr die feine englische Art, sondern sprachlich teilweise deutlich unter der Gürtellinie). Stehen Sie für die Akzeptanz und ein Miteinander ein, anstatt das Gegeneinander in dieser Art zu zelebrieren.
* “Ich mag Frauen, die sich akzeptieren, wie sie sind – und daraus das Beste machen. Das tun wir ja auch in anderen Bereichen unseres Lebens.” – und ich, liebe Frau von Kürthy, mag Frauen, die das nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere reflektieren. Und die darauf verzichten zu entscheiden, was “das Beste” für andere Frauen ist, denn das wissen sie alle selbst viel besser.
Und übrigens: Die farbenfrohe Illustration, die Sie für Ihren Beitrag gewählt haben, ist genau das Gegenteil Ihres Artikels – ich fürchte, die Ironie hat keiner bemerkt, denn diese Frau zeigt ihre Schenkel unter einem sehr kurzen und ausgestellten Rock mit Blumenprint (OH. MEIN. GOTT. – er ist nicht knielang und schwarz!!!), hat eindeutig einen tiefen Ausschnitt (so ein Mist, da sieht man bestimmt die hängenden Brüste – möge sie sich bedecken!) und – ja, ist es denn die Möglichkeit! – sieht glücklich und zufrieden aus mit ihrem Eis! Gut, sie hat die empfohlenen längeren Ärmel bei ihrer luftigen weißen Bluse an, aber ich bin davon überzeugt: hätte sie Ihren Artikel gelesen und (gehen wir mal davon aus, dass sie tatsächlich so unsicher wäre, auf Ihre Tipps zu hören) würde das nun alles so umsetzen, sähen wir auf diesem Bild nun eine verschwitzte ältere Dame, eingewickelt in Shapewear, schmale Hose und Sommer-Trench über der Bluse mit mindestens ellenbogenlangen Ärmeln, die sich selbst als Problemzone sieht und in Zukunft lieber in Köln-Nippes die Ampel meidet, da sie nun daheim sitzt.
Mit freundlichen Grüßen,
Luciana Blümlein
Für alle, die jetzt noch weiterlesen können und möchten, hänge ich an dieser Stelle auch noch die liebe Mail von Kathi an, die mich auf diese Unart aufmerksam gemacht hatte. Was sie schreibt, ist nochmal ein anderer Aspekt, der aber auf das gleiche Fazit hinführt. Danke, dass ich deine Mail hier veröffentlichen darf!
Und natürlich freue ich mich auf euer Feedback!
“Liebe Lu,
hoffentlich ist es in Ordnung, wenn ich über diese E-Mail-Adresse Kontakt zu Dir aufnehme, aber ich habe gerade einen Artikel über „Problemzonen“ gelesen, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Meine Mutter hat ihn mir heute gegeben und auch sie war darüber sehr verärgert.
Er stammt von Ildikó von Kürthy und wurde in der letzten Brigitte veröffentlicht in der Rubrik „Problemzonen“.
Meine Mama ist 55 Jahre alt und trägt meist entweder Kleidergröße 46 oder 48. „Obwohl“ sie damit zu den großen Größen gehört, war sie immer sehr stilsicher und hat sich so gekleidet, wie sie es gerne getan hat. Sie mag knallige Farben, interessante Schnitte und modische Kombinationen. Schon lange hat sie die Schwierigkeit (wie vermutlich einige Frauen, die in der Hauptkollektion nicht fündig werden und deshalb auf die großen Größen zurückgreifen), nämlich dass viele Dinge einfach langweilig und schlicht sind und/oder übergroß geschnitten, sodass ja kein Fettpölsterchen zu sehen ist. Daher näht sie bereits seit einigen Jahren Hosen, Kleider, Blusen und Jacken selbst. Außerdem strickt sie sich sehr schöne Pullover und Kleider.
Ob etwas Haut, der eine oder andere BH-Träger oder ihre Beine zu sehen sind, war für sie nie ein ausschlaggebender Grund, derartige Kleidung zu meiden. Warum auch? Solange man nicht bei gewissen Anlässen, zu denen man speziell angezogen sein muss, unpassende Mode wählt, bleibt es doch jedem selbst überlassen, wie jeder seine Sachen aussucht.
Noch schlimmer finde ich das Argument mit dem Alter. Nicht nur, dass meine Mutter eine Übergröße trägt, sie gehört auch zu der Zielgruppe „50+“. Auch das hat sie nie daran gehindert, weiterhin ihren Stil auszuleben. Im Artikel jedoch wird eine Frau dieses Typs so dargestellt, als wären ihre Möglichkeiten stark eingeschränkt und als bestünden gewisse Richtlinien, die eine Frau jenseits der 50 einzuhalten habe. Das finde ich weder fair noch richtig. Warum verliert eine Frau ab einem gewissen Alter das Recht, bestimmte Sachen zu tragen, obwohl sie sich darin gut fühlt? Warum muss jede Frau über 50 eher mit „Intelligenz“ punkten oder eine „luftig, weiße Bluse“ tragen, wenn sie doch knallige Farben bevorzugt? Soll eine Frau bei 30°C im Schatten mit formender Unterwäsche bekleidet sein, nur damit niemand Speckröllchen sieht? (Ich sage nichts gegen formende Wäsche, natürlich nicht! Wenn sich jemand darin gut und sexy fühlt, warum sollte er sie dann auch nicht tragen?) Und warum besteht die Notwendigkeit, die Anzeichen des Alterns (hier am Beispiel „Schenkel“ dargestellt) zu verbergen? Sie gehören zum Leben dazu, ebenso wie Falten und graue oder weiße Haare. Keines dieser Dinge verlangt danach, versteckt zu werden. Ganz im Gegenteil: Eine Frau sollte doch weiterhin die Möglichkeit haben, sich treu zu bleiben! Sei das jetzt dadurch, dass eine Frau enge oder kurze Sachen anzieht oder vielleicht sogar ihre Rundungen zeigt. In welchem Jahrhundert leben wir?
Doch das letzte Zitat hat bei mir das Fass letztendlich zum Überlaufen gebracht: „Ich mag Frauen, die sich akzeptieren, wie sie sind – und daraus das Beste machen. Das tun wir ja auch in anderen Bereichen unseres Lebens.“ Dieses Pseudo-„Wir sind alle toll, wie wir sind“ kann ich nicht mehr hören. Oft läuft ebendiese Einstellung nur darauf hinaus, dass die Person andere akzeptiert, solange sie ihren Werten entsprechen. Frauen sollen sich akzeptieren – nichts lieber als das! Aber gehören dann nicht auch „alternde Schenkel“ oder „reifere Frauenkörper“ dazu? Wieso soll man sie verdecken, wenn man ebendiese Eigenschaften akzeptiert oder gar an sich liebt?
Und das Beste daraus machen? Wie genau das Beste definiert ist, bleibt jeder Frau selbst überlassen. Und wenn sich diese Frau dazu entscheidet, mit Größe 46 ein enges Kleid ohne formende Unterwäsche zu tragen oder es wagt, mit nackten Oberarmen das Haus zu verlassen, da sie es für richtig hält – inwiefern ist das dann nicht das Beste für sie?
Derartige Artikel machen mich zugleich sowohl wütend als auch traurig. Zwar bin ich nicht unbedingt eine Vertreterin der Zielgruppe (20 Jahre alt, meist Kleidergröße 38), doch finde ich es einfach respektlos älteren Frauen gegenüber, die so das Gefühl bekommen, mit ihrem Körper nicht mehr zu genügen. Das sind ältere Frauen, die als erfolgreiche Frauen, Mütter, Tanten, Großmütter usw. Vorbilder sind. Alles Frauen, die vermutlich oft genug vor dem Spiegel stehen und an sich herummeckern. Und alles Frauen, die nicht mehr in eine Ecke gedrängt und mit einem Kartoffelsack versehen werden wollen, nur damit niemand merkt, dass auch ihre Körper altern oder sich einfach im Laufe der Zeit verändern.
Was sagst Du zu solchen Artikeln? Ich weiß, Du bist selbst noch sehr jung und gehörst nicht in diese Zielgruppe, aber dennoch kennst Du bestimmt Frauen, die dazugehören. Wie gehen sie mit dem Druck der Gesellschaft um? Fügen sie sich den Vorschriften und Zwängen oder brechen sie aus? Und würdest Du jemals Deinen eigenen Stil aufgeben, nur weil dein Körper Anzeichen des Alterns aufweist?
Hab’ einen schönen Abend, Lu! Bleib’ wie du bist!
Liebe Grüße,
Deine Kathi :)
PS: Ich hab’ Deinen Blog vor vier Jahren zufällig entdeckt und bin seither eine mehr oder weniger stille Leserin. Mit Deinem Blog bin ich erwachsen geworden und Du hast mir auf dem schwierigen Weg, mit meinem Körper endlich zufrieden zu sein, entscheidend geholfen. Danke dir dafür! <3”
[…] Posted on April 26, 2017 3 views […]
Habe heute die neue Brigitte (nur wegen der Strickmuster gekauft) und wurde erst durch die darin veröffentlichten Leserbriefe zu dem Problemzonen Beitrag aus Heft 18 aufmerksam und neugierig. Bei der Internetrecherche fand ich diese wunderbare Seite und möchte dazu Folgendes sagen: Den Inhalt des Problemzonen Beitrags empfinde ich als dumm und tussenhaft, Mit welchem Recht erhebt sich die Autorin, die sich offensichtlich nur über Äußerlichkeit und Kleidergröße definiert, in selbstgerechter und beleidigender Form über Frauen, die sich im Sommer entsprechend der Temperaturen im Freien bewegen und nicht perfekt gestylt in überteuerten Designerklamotten und vorher nochmal schnell Fett abgesaugt und gebotoxt auf die Straße gehen – so wie die Autorin das doch gemacht hatte, da war doch mal was von wegen blondieren, Botox etc… So ein Scheiß!
Frauen, lasst euch nicht beirren. Bleibt wer ihr seid und tragt was euch gefällt. Hört endlich auf, euch von dämlichen Zeitschriften (und die Brigitte ist im Laufe der Jahre immer dämlicher geworden) vorschreiben zu lassen, unbequeme, hässliche und überteuerte Klamotten tragen zu müssen nur weil irgendeine Industrie – deren Modefotos ausnahmslos auf retuschierenden Computerprogrammen basieren – das vorschreibt. Hört endlich auf euch zu fragen “kann ich das denn anziehen in meinem Alter/bei meiner Figur/etc.” Scheiß drauf: Es ist egal was ihr anzieht, irgendjemand wird sich immer daran stören. Hauptsache, ihr fühlt euch wohl.
Danke! Deinem Kommentar ist nichts mehr hinzuzufügen! :)
Liebe Lu,
danke, danke, danke! Eine passendere Antwort hätte man (äh Frau) nicht schreiben können!
Ich habe den Artikel im Sommerurlaub gelesen und 2 Tage schockgefrostet ob dieser Frechheit.
Meine Reaktion, nie wieder Brigitte!
Übrigens ich liebe Deinen Blog und habe mir schon die ein oder andere Anregung geholt.
LG Chris
Dankeschön für dein Feedback und das Kompliment!! Ich bin stolz, so viele tolle Rückmeldungen zu bekommen!
Mich würde ja interessieren, ob die Brigitte-Redaktion deinen offenen Brief jemals gelesen hat und was in diesem Falle deren Antwort darauf wäre. ;-)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihn gelesen haben – leider kam immer noch keine Reaktion. Lediglich ein unbrauchbares Blabla auf Instagram.
Die -Brigitte- werde ich niiie wieder kaufen, oder in die Hand nehmen!!!!!!!!
Hallo, liebe Luciana,
danke für diesen guten offenen Brief. Ich habe mich auch über den Artikel geärgert, der auf einem Eisberg oberflächlicher Kolumnenbeiträge von Kürthys nur die Spitze ist. Sehr schade, denn die gedruckte Brigitte ist, von der Kürthy-Kolumne mal abgesehen, durchaus nicht so niveaulos, wie die Brigitte-Website es vermuten lässt. Ich lasse mich schon lange nur noch davon leiten, was mir gefällt und steht und nicht von Empfehlungen, welchen Körperteil man wie am besten kaschiert. Und übrigens auch nicht davon, welche Farbe gerade angesagt ist, sondern welche zu meinen Augen, meiner Haut und zu meiner Stimmung passt. Und gerade was körperbetonte Kleidung angeht: die hebt die Stimmung oft ganz besonders und gibt ein gutes Körpergefühl. Wie schön, dass man das hier auf diese Website auch immer wieder sehen kann! Auch wenn ich kaum etwas direkt “nachmachen” würde, gute Ideen sehe ich immer mit Vergnügen und bekomme dann selbst welche. Danke.
Ich lese die Brigitte nicht, aber war das nicht die Zeitschrift, die Models abgeschafft hat? Die Frau von nebenan (die berühmte, von der auch keiner weiß, wie sie eigentlich aussieht) fotografieren wollte? Die Zeitschrift, die die Dame über 35 ansprechen möchte – samt angeblicher Problemzonen? Joa, Image versaut, würde ich da sagen. Ich weiß, welche Zeitschrift ich also NICHT lesen werde – denn NOCH eine Zeitschrift, in der ein ganz bestimmtes Ideal proklamiert wird, brauche ich nicht. Davon haben wir in Deutschland schon gefühlt 300.
Noch eins: Ich finde es das eine, sich mal im Stillen zu denken “Hui, das sieht jetzt nicht so gut aus” – da ertappe ich mich selbst bei, ich sollte das auch lassen, ich weiß, ist nicht der schönste Zug, aber irgendwie auch menschlich – es ist aber was ganz anderes, dann über diese Leute zu lästern. Und es ist eine bodenlose Frechheit, das auch noch öffentlich und in einem großen Rahmen zu tun.
Ich hoffe sehr, dass viele, viele Brigitte-Leserinnen sich überlegen, ob sie von der Zeitschrift, die sie durch den Kauf finanzieren, weiter beleidigt werden wollen oder ob sie vielleicht lieber was anderes mit ihrem Geld anfangen. Ein schönes Eis essen zum Beispiel. Bei 22°C oder wann immer man halt mag. Die Sorte, die man mag – ob nun Schoko oder Vanille, 1 Kugel oder 3 – jeder wie er mag. Das entscheidet nur man selbst, keine dumme Zeitschrift :)
Liebe Grüße,
Lieselotte von http://www.lieselotteloves.wordpress.com
Frau von Kürthy kann diese “Absonderung” – anders mag ich es nicht nennen – nur von sich gegeben haben, weil sie die Zeitschrift “Brigitte”, von der es eine Ausgabe für “junge” Frauen und eine “Brigitte woman” für Leserinnen jenseits der 40, 50, oder 60 Jahre gibt, so und nicht anders in Auftrag gegeben hat, hoch bezahlt natürlich auch noch. Frau von Kürthy hat mit ihren Romanen relativ viel Erfolg gehabt und ist es gewohnt, gegen gutes Geld zu schreiben, was nach landläufiger Meinung viele Menschen gerne lesen, so funktioniert Literatur in den eher niedrigeren Breitengraden. Dass dieser Artikel dankenswerterweise den gegenteiligen Effekt als beabsichtigt gehabt hat, ist hoffentlich ein gutes Lehrstück sowohl für Frau von Kürthy als auch für die Redaktion der “Brigitte”, deren hervorragend getarnte Verachtung älterer und – damit meist verbunden – übergewichtiger Frauen sich im Abdrucken solcher Kolumnen auf grelle Weise überdeutlich zeigt.
Liebe Lu, ich habe den Artikel damals in der Brigitte gelesen. Ich habe mich auch sehr darüber geärgert. Es geht hier um Freiheit. Keine Ahnung was die Redaktion geritten hat so einen Artikel zu genehmigen. Vielleicht wollte man schnell Feierabend machen, es ist nämlich sonst unbegreiflich. Unbelehrbar wie ich zum Glück mit meinen 49 Jahren und Plussize bin, trage ich was ich möchte.
Danke für Deinen offenen Brief!
Liebe Grüße Tina
Liebe Lu,
danke für diesen offenen Brief an Brigitte. Ich gehöre zur Altersgruppe 50+ und kann aus eigener Erfahrung bestätigt, dass im Wechsel Sachen mit Euerem Körper passieren, die man nicht mehr steuern kann wie Gewichtszunahme, Veränderung von Figur und Haaren. Auch bei größter Willenskraft nicht. Ein Teil der Frauen kommt da ganz unbelastet durch, ein anderer Teil durchleidet diese Phase unseres Lebens. Entsprechende Foren sind voll von Hilfeschreien und es werden händeringend Tipps gesucht, die Linderung oder Besserung schaffen. Auch wenn die Redaktion von Brigitte sich nun herausredet, der Artikel sollte humoristisch sein oder eine launige Kolumne, diesen Ton hat Frau von Kürthy leider nicht getroffen. Kann sie auch nicht, da sie keine Betroffene ist. Sondern sie hat tief verletzt. Besonders ärgerlich ist, dass sie eine Gruppe unter uns Frauen getroffen hat, die gerade auf der Suche nach ihrem Ich sind und massive Veränderungen in und an ihrem Körper hinnehmen müssen.
Ohne diesen offenen Brief wäre ich gar nicht auf den besprochenen Artikel aufmerksam geworden, denn weder kenne ich Frau von Kürt noch lese ich Brigitte (ein “renommiertes Unterhaltungsmagazin”, wie eine Vorrednerin etwas großzügig meint? ?). Ich bin bei so etwas auch ein wenig hin- und hergerissen, weil ich einerseits denke, man sollte solche sexistischen Griffe in die Mottenkiste ignorieren und nicht noch durch Beachtung in ihrer Wichtigkeit aufwerten, andererseits sowas aber auch nicht unwidersprochen stehen bleiben sollte. Es handelt sich ja nun mal leider um ein immer noch virulentes Problem in unserer Gesellschaft, dass “leben und leben lassen” sich auf vieles erstreckt, aber ganz sicher nicht auf das Kleidungsverhalten von Frauen.
Egal, wie man es macht, man macht es auf jeden Fall niemandem recht. Wer nicht schon mal unter den be-/abwertenden Blicken in der Öffentlichkeit gelitten hat, sondern immer nur auf der Welle der Selbstblendung und/oder kompletten Erfüllung des hiesigen Schönheitsideals geritten ist, wird vielleicht nicht nachvollziehen können, was für einen Schaden “body policing” und Konsorten anrichten. Er ist immens. Und, wenn ich kurz einmal feministisch werden darf, ein klarer Unterdrückungsmechanismus, der bei uns zwar nur noch in patriarchalischen Restbeständen kreucht und fleucht, offensichtlich aber nicht tot zu kriegen ist. Dass das Ganze von Frauen selbst kommt, ist wenig verwunderlich, Stichwort “internalized misogyny” usw.
Ich kann nur hoffen, dass der Tag kommen wird, an dem jeder so glücklich sein darf, wie er ist, ohne unter der Zwangsaufsicht der nivellierenden Ästhetikbrigade zu stehen. Davon sind wir weit entfernt.
Danke, Lu, dass du ein inspirierendes Leuchtfeuer in dieser Hinsicht bist. Ich nehme mir vor, mal öfter zu kommentieren :)
Liebe Grüße,
eine ansonsten stille Leserin, die ganz sicher nicht zur Zielgruppe der Brigitte gehört
Sehr gut geschrieben , liebe Lu. Als ob wir geklonte Schafe wären und alle gleich aussehen wollten.
Danke dir für deinen Artikel.
Katharina
Hmm, die einen wollen ein Burkaverbot, die anderen ein -gebot. Aber immer geht es darum, anderen vorzuschreiben, wie diese sich zu verhalten, zu kleiden haben.
Letzten Endes geht es immer um Freiheit – hier um die Freiheit, dass sich auch eine 50+-Frau mit nicht perfektem Körper so anziehen soll, wie sie will, wie sie sich wohlfühlt. Sondern lieber in diesem langweiligen Stil, den alle 50+-Frauen tragen bzw. früher trugen.
Es geht hier um die Illusion von perfekten Menschen, aber Menschen sind nicht perfekt, sie haben Falten, Speckröllchen, Cellulite. Und das ist normal. Dann darf mensch es auch zeigen.
Selbstverständlich gibt es auch Dinge, die ich lieber nicht sehen will, aber dann muss ich halt wegschauen – denn es ist mein Problem.
Liebe Lu, Liebe Kathi,
Halleluja! Ihr schreibt/sprecht mir aus der Seele. Auch ich war über den Artikel mehr als sprachlos, ein Grund mehr diese Zeitung zu boykottieren. Warum sind wir Frauen, hier in diesem Fall Frau von Kürthy und auch BRIGITTE, so dermaßen intolerant und unfair uns gegenüber? Macht es wirklich Spaß und Sinn im Leben so auf diese Art und Weise auf andere einzuhacken wie die Krähen? Egal ob man zu dieser Zielgruppe gehört oder nicht (auch das muss keiner immer explizit erwähnen), so spricht man nicht mit den Leuten.
Von BRIGITTE bin ich sehr enttäuscht, was war das damals für ein Aufwasch und große PR Aktion als man normale Frauen als Models genommen hat und groß propagiert hat wie offen, tolerant und toll und was weiß ich, BRIGITTE sich insziniert hat. Plötzlich waren alle Frauen ok, egal welche Statur, Aussehen, Gewicht etc. sie hatten. Das ganze ging natürlich nicht lange, weil es angeblich soooo kompliziert war, die normalen Menschen zu casten, also griff man dann doch lieber wieder zu unrealistischen Frauenbildern. Weil wir das ja auch viel lieber sehen wollen. Wie schön das BRIGITTE meint zu wissen, was wir wollen. Seit dieser Aktion geht es bergab und der momentane Höhepunkt dieser Entgleisungen ist der Artikel PROBLEMZONEN von einer Autorin deren Leserschaft überwiegend 50+ ist. Und die selbst unaufhaltsam darauf zu steuert. Was ist das für eine Welt? Warum lässt man das zu? Wir schreien nach Emanzipation und Unabhängigkeit und machen uns mit sowas das Leben schwer! Es scheint, es gibt keine wirklichen Probleme mehr.
Jeder kann und soll das tragen was er will!!
Egal wie alt, egal wie dick,dünn,athletisch, usw. jemand ist.
Es ist schlichtweg egal! Es gibt auf dieser Welt wirklich arge Dinge um die wir uns kümmern sollten.
In diesem Sinne, ich wünsche es mir, dass Euere beiden Briefe etwas bewirken!
Liebste Grüße
Veronika
Man kann erahnen, was das für ein schrecklicher Artikel gewesen sein muss… Ich habe meiner Mama direkt mal gesagt, dass sie in Zukunft bitte keine Bücher mehr von Frau Kürthy kaufen soll! ??Habe deinen Brief auch mal bei Facebook geteilt, und hoffe, dass das Brigitte Magazin dazu Stellung nimmt.
Liebe Grüße
Durch FB bin ich auf deinen Artikel aufmerksam geworden und möchte dir für deine sehr treffenden Worte danken. Ich bin genau die Zielgruppe (fast 50 und keinen schlanken Körper) und bin fassungslos das eine Zeitschrift wie die Brigitte einen solchen Artikel veröffentlicht. Bin gespannt auf die Reaktion von der Zeitschrift.
LG von Simona
PS Ich ziehe auch mit meinen ausladenden Rundungen das an was mir gefällt und nicht das was ich sollte weil es in den Augen anderer gut aussieht
Hallo Lu,
Ich stimme dir in allen Punkten zu. Ein solcher Artikel in einer vermeintlich seriösen Zeitschrift ist schlichtweg eine Frechheit.
Allein schon ihre Meinung ist eine Beleidigung für alle Frauen jenseits von Größe 38, aber die angefügten “Verhüllungstipps” setzen dem Ganzen die Krone auf. Eigener Stil ist da wohl unerwünscht.
Frauenzeitschriften lese ich nur noch sehr selten, weil mich die ewig gleichen Themen und Artikel langweilen.
Bei der Brigitte ärgert mich besonders, dass sie vor Jahren groß propagierten, den Magerwahn bei Models nicht mehr mitmachen wollten. Sie setzten fortan auf “normale Frauen”, die aber zu 90% ebenfalls maximal Größe 38/40 trugen.
Das lässt mich an den noblen Motiven zweifeln und vermuten, dass es eher um eine Sparmaßnahme handelt.
Glg
Jennifer
Liebe Lu, well done! Ich stimme Dir in allen Punkten zu und habe noch etwas hinzu zu fügen. (Ich tippe gerade erbost auf einem 10 Zoll Tablet mit Autokorrektur, man möge meine Fehler und Autokorrekturwortvertauscher verzeihen). Ich habe es nicht glauben können, wie Frau von Kürthy ihre Sprachbegabung dazu nutzt, Frauen mittleren Alters geradezu genüsslich in die Tonne zu treten…wohl wissend, dass ihre Problemzonen, obwohl altersmäßig dieser Frauengruppe dennoch zugehörig, kaum signifikant ins Gewicht fällt. Ich habe Mitgefühl ( ob zu Recht oder Unrecht, das soll aber nicht die Debatte sein), mit muslimischen Frauen, die bei 30 Grad Celsius in schwarzen, langen Polyesteroutfits rumrennen, und im Nebensatz empfiehlt eine von Kürthy, den frei interpretiert unschönen Fleischberg eines weiblichen Weltenbürgers angemessen zu verhüllen, damit dieser der “von und zu pseudo-intellektuellen” Ästhetik gerecht wird. Westlich angepasst zwar, mit Edelakzenten und Formwäsche aber dennoch ein ziemlich ähnlicher Mist. Ich bin selber Anfang 40, mollig mit Kleidergröße 44, ich habe studiert, lange ist es her. Man bezeichnet mich als intelligent und attraktiv. Ich bin kinderlos und arbeite in einer sich langsam aufweichenden Männerdomäne. Und desto älter ich werde, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass ich mich emanzipieren sollte, allerdings nicht von der achsomännerdominierten hiesigen Gesellschaft sondern von Frauen, die das durch Bildung perfektioniert haben, was sie als Teenagermädchen in ihrer Hip-Clique auch schon am Besten konnten…andere nicht ins persönliche Ästhetikbild passende und überwiegend weibliche Personen zu erniedrigen. Von einem Weltbild will ich gar nicht reden, damit müsste ich von Kürthy unterstellen, dass sie sich ernsthaft auf einer moralisch/ethischen Weise damit auseinandersetzen würde. Liebe Frau von Kürthy, ich sage es ihnen ganz direkt, ich schäme mich für Sie für Ihren Artikel. Dieser bewegt sich auf einem Niveau, wie die Tipps für eine gute Haus- und Ehefrau aus den 60ern. Gentrifiziert zwar, ein paar Rechte mehr für die Frau, aber das war es eigentlich auch schon. Ich hätte da noch ein paar Ideen für Sie: Wie wäre es mit ein paar Stilberatungen für Opfer von Gewalttaten jeglicher Art, damit Ihr Auge neben all den unschönen Formen nicht auch noch Narben ertragen muss? Ich habe einen Vorschlag für Sie, schauen Sie einfach weg und gehen einen Prosecco schlürfen – Ihre Figur wird Ihnen diese Kalorien verzeihen. Ihre oberflächliche Art, Meschen zu betrachten, vermutlich auch. Lesen Sie dabei bitte “die Kritik der reinen Vernunft” von Kant und versuchen Sie, diese zu verstehen. Und hin und wieder erinnern Sie sich bitte an folgendes “Mantra” aus unserem Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Vielleicht finden Sie dann irgendwo in Ihnen beim zeitgleichen Verzehren eines leichten Sommersalates mit Balsamicovinaigrette die Erkenntnis, dass die Komplexität und der Wert eines Menschen sehr viel höher zu bemessen sind, als das Erscheinungsbild desselbigen, kürthy-probat gemacht durch das Tragen von Ihnen abgesegneter Bekleidung. “Und ich Diogenes, der Hund.” Guten Tag.
Ich habe deinen Artikel geteilt und hoffe, Ildikó und die Brigitte-Redaktion lesen deinen offenen Brief und schämen sich in Grund und Boden für diese sexistische und absolut unverschämte Kackscheiße! Niemand hat irgendjemandem zu sagen, was schön ist und was nicht, was “vorteilhaft” ist und was nicht, was sie zu tragen hat oder nicht! Wir haben 2016 und jede sollte das tragen können worauf sie (ich sage absichtlich “sie”, weil über die Kleidung des Mannes mit “Problemzonen” selten so dämlich hergezogen wird) verdammt nochmal Lust hat, egal ob es das “ästhetische Empfinden” von anderen Menschen “beleidigt” oder nicht. Unglaublich! Und ja, leider sind es fast immer Frauen, die andere Frauen und ihre vermeintlichen “Problemzonen” so verurteilen. Warum leben wir nicht als die Individuen, die wir sind? Warum müssen wir alle gleich aussehen, nur weil jemand ein “Schönheitsideal” bestimmt hat, nach dem sich bitte alle zu richten haben?
Mach weiter so, Lu! Du bist ein Vorbild für so viele, weil du selbstbewusst dein Ding durchziehst und gibst vielen Frauen Mut!
Sehr gut geschrieben, vielen Dank dafür Lu. Ich frage mich schon länger, was viele Menschen bewegt, die der Ansicht sind, dass sie von anderen “optisch” belästigt werden. Schade, dass einige gutes Geld bei großen Magazinen verdienen für Schwachsinn, den sie, offensichtlich ohne groß nachzudenken, in die Welt posaunen. So wird immer wieder das gleiche Frauenbild reproduziert: Bitte sei als Frau nicht: zu hässlich, zu dick, zu dünn, zu groß, zu alt, zu faltig, zu selbstbewusst, zu präsent, zu fordernd, werde niemals wütend, verstecke am besten alle negativen Gefühle. All das macht dich nämlich in den Augen der Gesellschaft unattraktiv = unfuckable. Objektivierung des Frauenkörpers in Reinform – nicht, dass es all die, die als fuckable wahrgenommen werden, besser hätten. Auch dann kann einem bei jeder Gelegenheit übler Sexismus entgegenwehen. Darüber muss man sich dann aber bitteschön freuen, denn es sind ja Komplimente. Und all das wird unterstützt von unreflektieren Menschen wie Frau Kürthy. Bleibt nur, solche Lookisten zu ignorieren und in ein “viel zu durchsichtiges” Kleid zu schlüpfen – sie gewöhnen sich irgendwann daran.
Liebe Lu!
Danke für deine Stellungnahme zu dem Artikel!
Mich nervt es in den letzten Monaten sehr, wie sehr sich andere Menschen das Recht heraus nehmen über andere zu urteilen.
Seit ich so zugenommen habe fühle ich mich in meiner Kleidung nicht mehr wohl und habe das Gefühl mich verstecken zu müssen.
Warum?
Weil ich die verletzenden Kommentare und dummen Blicke so satt habe.
Eine ehemalige Kollegin hat mir neulich beim Kaffee erzählt, sie hätten bei einer Geburtstagstagsfeier Dias angeschaut auf denen ich noch schlanker war.
Die anderen Gäste ritten nur darauf herum, wie schlank ich doch mal war und sie ärgerte sich, nichts dazu gesagt zu haben.
Oder meine Freundin, die Mütter ab Mitte 30 eklig findet.
Oder mein ehemals bester Freund, der mich nach mehr als 10 Jahren wieder gesehen hat und gleich meinte, ich sei zu fett.
Ich finde es einfach furchtbar, dass man Menschen immer auf ihr Äußeres reduziert und veraucht sich selbst größer zu machen, indem man sie klein macht und abwertet.
Die schönste Ausstrahlung die man haben kann ist meiner Meinung ein Lächeln und dass man sich wohlfühlt!
Liebe Grüße, Aletheia
Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe der Brigitte (bin Anfang 30), aber dies ist ein schönes Beispiel warum ich zwischenzeitlich von klassischen Frauenmagazinen meine Finger lasse. Auf der einen Seite wird propagiert man soll sich so mögen und so sein wie man ist, aber ein paar Seiten später steht, wie man XY Kilo in einer Woche verlieren kann und wieder ein paar Seiten später wird (durch die Blume) gesagt wie man sich für seine Figur kleiden soll, oder welche Farben man tragen kann und welche besser nicht. Wer bereits unsicher ist, wird dadurch noch unsicherer.
Ich war selbst viele Jahre nicht ich selbst (und in teilen immer noch ein bisschen). Erst seit ich Medien wie Blogs, Instagram und YouTube für mich entdeckt habe, traue ich mich immer mehr so zu sein wie ich mich fühle. Dazu gehören zwischenzeitlich rote Lippen (oder andere kräftige Farben), Winged Eyeliner, nicht nur dunkle/schwarze Kleidung, Hüte, schöne Kleider, ein drittes paar Ohrlöcher und in hoffentlich naher Zukunft ein Tattoo. Ich fange an mich in meiner Haut wohlzufühlen, und wenn ich solche Kommentare wie von Frau von Kürthy lese, könnte ich aus der Haut fahren. Wir sollten heute in der Lage sein, dass sich jede Frau (und auch jeder Mann ;-) ) so kleiden kann und darf wie sie möchte (ob nun mit von den Medien vorgegebenen Modelmaßen, oder nicht).
… und jedes mal, wenn ich denke, dass dieser unsägliche “dress for the body you have, not for the body you want”-Mist endlich mal ausgestanden sein müsste…
Immer dann, (oder eigentlich jeden Sommer, man kann die Uhr danach stellen) kommt jemand um die Ecke und schreibt den gleichen Mist nochmal.
Ich dachte, wir hätten das langsam mal geklärt?
Es ist Sommer. Es ist heiß. Leute ziehen an, worin auch immer sie sich wohl fühlen, und was zu den Temperaturen passt.
Frau von Kürthy hat keinen Anspruch darauf, nur von Leuten umgeben zu sein, die ihrer persönlichen Ästhetik entsprechen.
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Ich möchte dabei nochmal darauf hinweisen dass diese Art der Reglementierung niemals für Männer sich nur angedacht würde. Bis auf Socken in Sandalen als modischer Fehltritt darf jeder Mann seinen Schmerbauch schon mit 25 tragen.
Frauen über ihr Aussehen zu definieren heißt Macht über sie auszuüben – und natürlich nicht den wirtschaftlichen Vorteil zu vergessen!
Bitterer Tropfen bleibt aber – es sind stets Frauen, die Frauen verurteilen.
Also – Brigitte shitstormen pls, denn das ist nur eine sexistische Kackscheisse von vielen!
Vielen Dank für deinen Beitrag, zwar gehöre ich der “Zielgruppe” noch nicht ganz an, aber die 50 erwischt uns alle mal. Ich wünsche Frau von Kürthy (ja auch Sie wird wohl mal 50 ?), das sie ihre eigenen Ratschläge dann auch beherzigt und ihre welken Schenkel und Oberarme ordentlich verdecken. wird. In Zeiten der Klimaerwärmung eine schöne Zukunftsaussicht.
Ich werde auch in Zukunft meine Oberarme in die Sonne halten und ohne Burkini ins Freibad gehen. Frau von Kürthy kann mich mal.
Liebe Lu,
ich folge deiner Seite auf Instagram schon einige Zeit und bin regelrecht verliebt in dein Selbstbewusstsein. Ich war immer eine stille Followerin, bis jetzt.
Ich habe deinen Brief an die Redaktion über den Artikel gelesen und bin absolut Fassungslos. Nicht weil ich deine Meinung nicht teile (nicht falsch verstehen!), sondern weil ich erschüttert darüber bin, wie ein vermeidlich renommiertes Unterhaltungsmagazin, so etwas (entschuldige!) unmenschliches drucken kann! Ich teile deine Reaktion in jedem Satz und allem was dazwischen steht und kann meine eigene Wut über die Engstirnigkeit der Frau von Kürthy kaum selbst in Worte fassen.
Meine Mutter (48 Jahre Größe 56) hat 2 Kinder zur Welt gebracht, jede Mutter weiß wie schwer es sein kann überschüssige Pfunde los zu werden. Das soll auch nicht Thema sein. Sie hat sich immer in ihrem Körper wohl gefühlt und stand auch immer dazu. Ja, es stimmt, dass es immer schwerer für sie geworden ist Kleidung in ihrer Größe zu finden. Aber soll sie sich deswegen verstecken, weil die “Gesellschaft” (etwaige Personen) der Auffassung sind, “sowas” nicht sehen so wollen? Wer sind wir? Marionetten, die sich jenen beugen, die unseren Anblick nicht ertragen?! (ich selbst bin 24 mit Konfektionsgröße 44).
Wer hat zu entscheiden ob ich meine “in deren Augen” Problemzonen im Sommer bei 22° zeige oder nicht? Heißt es ab einer gewissen Temperatur hat sich unser eins zu verstecken? wo kommen wir denn da hin? Dann möge sich bitte eine Frau von Kürthy mit ihrem (mit Verlaub) hässlichem Charakter bitte auch verstecken!!
Danke für deinen Brief :) bitte bleib wie du bist!
Liebe Grüße Lisa
Solchen Klatschbasen (entschuldige den Ausdruck) wie Frau von Kürthy kann man nur einen Tipp geben: Wenn es ihr nicht passt, was sie sieht, soll sie die uralte Kunst des Woandershinguckens praktizieren. Aber bitte nicht in der Brigitte publizieren.