Ich wurde auf Instagram zum “Fünf Dinge, die ich nicht mehr lesen, hören oder sehen kann”-Tag getagged und hab’ mich entschieden, mitzumachen – allerdings mit einer Plus-Size-Edition davon. Es gibt viele Dinge, die ich da gar nicht mehr so wirklich packen kann. Eigentlich ist das ganze Plus-Size-Ding ein bisschen verkorkst und um ehrlich zu sein: es sollte den Begriff “Plus Size” gar nicht geben. Vielfalt ist der Schlüssel – für alles.
Aber bis wir die wichtigen Veränderungen endlich hinbekommen, sind hier fünf Dinge, die mich wirklich nerven. Nehmt es nicht zu ernst, es geht um meine Meinung und bitte habt auch eure Eigene. Vielleicht teilen wir ein paar der Punkte, vielleicht nicht. Vielleicht habt ihr noch mehr Sachen im Kopf, also teilt sie gerne in den Kommentaren mit allen. Ich bin wirklich gespannt, was eure fünf Dinge sind, die ihr nicht mehr lesen, hören oder sehen könnt! ;)
“Echte Frauen.”
Eigentlich ist das ganz schön beleidigend – jede Frau ist eine echte Frau. Warum ist es so cool, nur kurvige (noch ein Adjektiv, das irgendwie falsch ist – nicht jede dicke Frau ist kurvig!) und dicke Frauen “echt” zu nennen? Wenn man das wichtige Chromosom hat, ist man eine echte Frau. Selbst wenn man transsexuell ist, sage ich: du bist eine echte Frau. Weil es so ist, wie man sich fühlt. Wenn du dich wie eine Frau fühlst, bist du auch eine. Punkt. Da bedarf es keiner Beschreibungen – oder nennen wir es mal Euphemismen – für dicke Frauen. Wir sind nicht “vollschlank” oder “üppig” (und die Liste an bescheuerten Worten ist unendlich). Wir sind dick. Und das ist okay, weil es ein Adjektiv ist – wie groß, blauäugig, blond, dumm und: oberflächlich. So wie dieser “echte Frauen”-Blödsinn.
“Darin siehst du dicker aus als du bist / das ist total unvorteilhaft!”
Ja, also, sorry, aber das ist mir egal. Mode ist so viel mehr als nur schlanker aussehen. Es geht darum, zu tragen, worauf man in genau diesem Moment Lust hat. Mode ist nicht dafür gedacht, dich dünner aussehen zu lassen. Sie ist dafür gedacht, uns zu kleiden. Mode soll nicht andere dazu bringen, dich mehr zu lieben – denn, wenn du nackt bist, bist das eben du. Und wenn andere dich nur deiner Kleidung wegen lieben, wären wir wieder bei “oberflächlich”. Sagen wir mal: “echten Frauen” ist “vorteilhaft” egal. Natürlich ist es immer die sichere Wahl, sich seinem Körperbau entsprechend zu kleiden. Vorteilhaft kleiden lässt jeden gut aussehen. Aber warum vergessen wir immer, dass wir gut aussehen, wenn wir uns gut fühlen? Mode ist nur ein kleiner Zusatz. Und wenn ich jetzt dieses enge Kleid tragen will und man meine Speckrollen sieht, dann ist das, wer ich bin und wie ich gerade gesehen werden will. Ich will nicht jemand anderes sein oder aufhören, wie ich auszusehen. Und wenn das heißt, dass ihr mir sagt, dass ich dicker aussehe, als ich bin: das ist okay. Ich bin deshalb nicht böse, wenn ihr findet, dass ich sein für euch dicker aussieht, auch wenn ihr eben einfach seht, was da ist (einen Sack überwerfen macht mich auch nicht schlanker, sorry!), aber: ich kann es nicht mehr hören oder sehen. Auch bei anderen nicht.
“Aber die ist doch gar nicht Plus Size!”
Also… Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Models wie Ashley, Candice, Denise oder Robyn ziemlich egal ist, weil sie einen Haufen Kohle damit machen, in Sachen Mode nunmal “Plus Size” zu sein. Natürlich weiß ich auch, dass es ziemlich beschissen ist, wenn man jemanden mit einem wunderschönen normalen Körper sieht, der etwa einer 38/40 entspricht und “Plus Size” genannt wird. Aber meine Lieben, das ist nun mal Mode. Das tut mir leid und auch wenn ich genauso finde, dass das geändert werden muss, ist das nun mal, wie es ist. Entweder bist du “Size Zero” oder “Plus Size”. Das ist das Business. Es liegt an uns, uns daran zu erinnern, dass wir vielleicht dicker sind als eine “Size Zero”, aber wir a) genau so, wie wir sind, schön sind und b) kein Modebegriff sind. Wir sind nicht ein Begriff, keine Größe, keine Nummer in unseren Jeans, kein Etikett. Wir sind Menschen, die gut sind, wie sie sind. Und immer nur zu meckern, dass diese Models nicht das sind, was sie eben arbeiten, ist auch eine Art von Bodyshaming – für beide Seiten. “Plus Size” ist keine Beleidigung, bitte versteht das endlich!
Ockerfarbene Leinensäcke
Das ist mein Begriff für diese fürchterliche und leider für (hoffentlich nur) Deutschland typische Plus-Size-Bekleidung. Ihr werdet NIE dünner und NICHT IN EINER MILLION JAHREN besser in diesen fäkalfarbenen Klamotten aussehen. Glaubt mir. Alle Plus-Size-Läden sollten aufhören, die zu verkaufen. Um ehrlich zu sein, sind die nämlich wirklich abstoßend.
Die typischen Plus-Size-Prints, in Kombination mit winzigen Strasssteinchen und sexy Zitaten wie “Happy Day!”
Nein. Einfach nur nein. Ich will eigentlich gar nicht mehr sagen, aber: diese riesigen Blumenprints oder abstrakten Muster sind schlimm genug. Sie sind nicht modern, nicht stylish, nicht cool. Aber als ob das nicht genug wäre, lieben es die Plus-Size-Marken (ist das eigentlich nur noch ein weiteres deutsches Problem?), sie auch noch mit winzigen Strasssteinchen-“Prints” – wie daraus geformte Herzchen oder Sternchen – zu kombinieren. Und natürlich muss da dann noch ein “motivierender” Spruch oder irgendwas anderes Sinnloses auf’s Shirt: “Happy Day!” (nicht mit diesem Teil), “Miami 68” (ich glaube, nicht) oder “Summer” (am besten trägt man das im Winter). Ich wiederhole: NEIN.
Oh Lu . . . . Du hast ja sooo Recht mit deiner Meinung und ich unterschreibe sie zu 100 % . . . . .
Alle Größen ab 44/46 aufwärts haben entweder mit sackartigen Modellen oder komischen Sprüchen, oder komischen Straßmustern zu kämpfen . . .
Dabei könnte Plus Size Mode so viel einfacher sein . . . .
Es gibt sooo viel schöne Kleidung für die kleineren Größen, die nicht soo wahnsinnig viel Veränderung in der Schnittführung bräuchten (klar, mehr Stoff etc), und dann wär genau die gleiche Kleidung auch für größere Größen tragbar . . . . ganz ohne irgendeinen verblödenden Chichi drauf . . . .
Ich bestelle fast ausschließlich online, weil ich kaum Mode bekomme in meiner Stadt, die ich toll finde . . . . und Sportklamotten sind noch mal ein ganz anderes Thema . . . da gibts erst recht nichts für etwas fülligere Frauen . . . Schade eigentlich, denn nicht nur schlanke Mädels besuchen das Gym oder machen Vereinssport . . . . auch die mit mehr Rundungen . . . Aber das hat die Sportmodeindustrie wohl noch nicht mitbekommen . . . Schade . . . .
Dazu habe ich nur eines hinzuzufügen: AMEN ! :D
Klasse Beitrag – für uns alle, egal welcher Konfektionsgröße ♥
Gut gebrüllt, Löwin :)
Sehr schöner Text, vieles gut getroffen, liebe Lou.
Kleiner Einwand aber; Das Problem mit den „Plus Size Model“ von Nr. 3 ist, dass es Nr. 5 noch verschärft … Wenn man wie ich fast nur online einkauft, empfindet man Manequins wie die oben genannten ein klein wenig als Strafe Gottes an kurvige Fashionistas. Ja, sie sind wunderschön, und ja, sie sollen auf alle Fälle modeln. Aber: wenn ein Plus-Kleid an einem Model fotografiert wird, dass auf 1,80 mit Mühe und Not gerade mal auf eine 42 kommt (und eventuell noch mit Auspolsterungen arbeitet), kann ich mit meinen 50/52 auf 1,65 nur raten, wie es bei mir aussieht (auch, weil die Körper dieser Models einiges „gerader“ sind als meiner).
Und da ich (der Fluch der kleinen Länder) bei Fehlkäufen nicht nur Porto, sondern auch Rückporto zahlen muss, greife ich zu Sachen, bei denen ich aus Erfahrung weiß, dass sie an mir gut aussehen, und experimentiere viel weniger, als mir lieb ist … Abgesehen davon, dass viele Kleider speziell für Curvies geschnitten sind und an einer 50 viel besser rüberkommen als an einer 42.
Mir ist es schon so oft passiert, dass ich ein Kleid übersehen habe, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es an mir gut aussieht, und mich dann geärgert, als ich es an auf einem Blog oder live an einer Frau mit meiner Figur gesehen habe und es online ausverkauft war (bestes Beispiel war das weinrote Scarlet &Jo-Keyhole-Kleid von Evans letzten Herbst, in das ich mich erst verliebt habe, nachdem ich dein Fotoshooting gesehen habe – das Kleid gab es dann gottseidank noch :-)
Abgesehen davon, finde ich die mixed messages der Modefirmen sehr bedenklich. Sie wollen Frauen wie mir Mode verkaufen, aber gezeigt werden die Teile an Dünneren? Das ist doch keine sehr positive Botschaft, oder?
Warum kann man nicht Models nehmen, die eine 48 haben? Da kann sich sowohl eine Inbetweenie als eine 54 irgendwie vorstellen, wie es bei ihr aussieht …
Das stimmt natürlich, es ist nicht gerade hilfreich, die ganzen Plus-Size-Sachen nur mit Models aus dem unteren Bereich zu zeigen. Ich wäre ja dafür, dass einfach zusätzlich noch ein zweites, deutlich dickeres Model mit für die Promo genutzt werden müsste. Leider ist das natürlich wieder mit Kosten verbunden. Zweites Problem sind die Sample-Größen. Die sind nämlich auch bei der Plus-Size-Kleidung im Normalfall in Größe 42/44 und dementsprechend muss das Model dazu passen, wenn geshootet wird (da das ja auch noch einige Zeit vor dem Erscheinen in den Shops passiert, sind andere Größen auch noch gar nicht da)…
Gerade Onlineshops sollten wirklich kostenlosen Versand und Rückversand anbieten, vor allem, wenn sie Plus Size verkaufen. Dadurch hätte man sicher auch nicht mehr so viel Probleme damit, einfach mehrere Größen zu nehmen, um sicherzugehen – und sowieso mehr zu bestellen, um mehr auszuprobieren. Es ist schade, dass aus Kostengründen (dafür habe ich natürlich auch Verständnis) gar nicht so weit gedacht wird, es den Kunden einfach mal etwas einfacher zu machen und am Ende eben auch davon zu profitieren.
Anderes Ding ist sicher, dass die Modefirmen nicht unbedingt eine richtige Message an uns haben, wenn sie Übergrößen verkaufen (naja, vielleicht ein paar davon) – an erster Stelle steht immer noch: mehr verkaufen, mehr Kohle machen. An sich nichts verwerfliches. Aber daran muss der Kunde halt auch denken, wenn er dann die dünnen Models sieht. Das geht nicht gegen den Kunden. Auch wenn wir uns davon verarscht fühlen. Dahinter steckt keine Botschaft.
Umso wichtiger ist es, dass wir möglichst viele andere Möglichkeiten bekommen, die Mode an Nicht-Models zu sehen (Blogs, vielleicht auch mal Zeitschriften, bei denen es sehr erfrischend wäre, wenn sie sich trauen würden!). Aber auch uns selbst was zuzutrauen und uns einschätzen können. Dazu gehört auch, Mode nicht nach Größen zu kaufen, sondern viel mehr auch auf die Schnitte zu achten. Dazu kann man ja sogar mal in die Läden gehen, die die nicht so schönen Sachen verkaufen, einfach um auszuprobieren, was funktioniert und was nicht. ;)
Ich kann deinen Standpunkt auf jeden Fall verstehen und sehe das genauso: da muss noch was passieren. Aber als Blogger, der im Kontakt mit den Firmen steht, kenne ich halt auch die andere Seite. Ich hoffe, wir Blogger können da ein bisschen Vermittler spielen und auch dazu beitragen, dass sich etwas verändern wird. :)
Ich liebe Eure Bilder, und stöbere regelmäßig hier rum, ohne zu schreiben, aber dieser Beitrag ist ein bisschen mehr Zeit wert <3!
Weil GENAU DAS!!!!!!!!!!!!!
Ich bin dick/dünn, aber doch nicht blind. Ich bin auch picklig ohne Ende und trage trotzdem Gala Make-up tagsüber, obwohl Perfektion was anderes ist. keine dicke Schminkschicht, die braucht es nicht, aber Farbe und meine persönliche Ästhetik. Das gleiche gilt für Kleidung, egal in welchen Bereich man sich tummelt. Die Norm gibt es nicht, das ist einfach nur eine Bilderlüge.
Doch was Du verlangst ist Selbst-Bewusst-Sein, und das muss man sich erarbeiten. Mit jedem Tag. Und es wird uns Frauen da nicht einfahc gemacht, gerade hier in Deutschland, wo kulturell bedingt die Frau nicht viel "wert" ist (bitter, aber das belegen harte Fakten wie Gender Pay Gap und die Gleichstellungsbüros…).
Wir brauchen Vorbilder, wir brauchen Dich, wir brauchen Falko, der dich durch seine Kamera so sieht, wie er dich liebt. DAS, meine Damen, ist aber in erster Linie immer noch Selbst-Liebe.
Amen.
;-) :-P
Ja, ich sage auch immer wieder, dass das Schlimmste an diesen ganzen Diskussionen das „Frau sein“ per se ist. Niemand sonst wird so auf seinen Körper und die Sexualität reduziert, vor allem auch von anderen Frauen, aber eben leider auch von Männern. Bist du dick, bist du wertlos, siehst du gut aus, bist du eine Schlampe (sorry dafür). Ist eine Frau arbeitsbedingt in einer hohen Position, hat sie sich natürlich hochgeschlafen – dass sie vielleicht einfach sehr viel besser qualifiziert war als ein Mann, käme nie in Frage.
Es ist so wahnsinnig schade, dass es einem als Frau in so vielen Bereichen des Lebens nicht leicht gemacht wird. :( Ich sehe mich ja nicht mal als Feministin oder so, aber es wird Zeit, dass sich hier etwas ändert. Dass es gesellschaftlich akzeptiert wird, sich als Frau gut zu fühlen. Sich als dicke Frau genauso toll zu fühlen wie als dünne Frau. Als dünne Frau nicht sofort als magersüchtig abgestempelt zu werden, genauso wie man als dicke Frau nicht faul und verfressen ist.
Ich gebe wahnsinnig gern meine Gedanken zu all dem weiter und gebe mir wirklich Mühe, ein Vorbild zu sein. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich es mich macht, zu lesen, dass man mich auch als solches sieht. :) Und vor allem: wie schön es ist, von einer anderen Frau zu lesen, dass sie einen schätzt. Denn das gegenseitige Unterstützen ist leider auch ein gewaltiges Problem, an dem gerade wir Frauen noch viel arbeiten müssen. Wir sind nicht alle Konkurrentinnen, sondern sitzen alle im gleichen Boot. :)
WORD!! Vor allem letzteres – aber hey, Kulturwandel braucht einfach lange. Ich sah mich früher btw auch nicht als Feministin, aber ich galube ich bin es geworden, je mehr ich Diskriminierung erlebe und sehe (und erst recht seitdem ich Mutter bin).
Ja, Du bist ein Vorbild – also rock’n roll!
Ockerfarbene Leinensäcke – wie köstlich treffend! Ich lache noch immer.
Wenn jemand genau hinschaut auf die Plus-Size-Seiten: soooviel Inspirationen, da wird sich doch was aus sich machen lassen! Wär doch gelacht!
Es ist schön, dass es solch mutige BloggerInnen gibt. Danke.
Herzlich, Sandra T.
Na irgendwer muss es ja mal aussprechen. ;) Hihi!
Danke dir! ♥
Liebe Lu,
nun war ich beim Lesen gerade platt…Du hast genau das geschrieben was ich am Wochenende meiner Nachbarin versuchte zu erklären…bei uns war ein Straßenfest und ich hatte total Lust auf mein Orange-Pinkes Oberteil…ich weiß, diese Farbbeschreibung klingt grell…aber so ist die Farbe eben ;) …sie meinte, dass manche Farben ab einem gewissen Alter (ich bin 50 und stolz drauf) nicht mehr alle Farben tragen könnte…und außerdem sehe „man“ in dunkelblau oder schwarz schlanker aus…echt ich hab ihr gesagt, dass ich mich kleide wie ich mich fühle und nicht was mich schlanker aussehen lässt oder gereifter…sie konnte nicht verstehen was ich meinte…wir sprechen schlicht und ergreifend verschiedene Sprachen…zu meinem großen Glück, muss ich auch niemanden mehr überzeugen…es lebt sich echt entspannt…
mach so weiter Lu, liebe Grüße, Zita
Danke dir! Schön zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, die so denkt! :)
Hierzu sage ich nur: Meine Mutter wird 66 und trägt sehr gerne Desigual – und sieht darin super aus. Das Problem ist nicht man selbst oder die Klamotte, sondern die erzkonservative Einstellung der anderen. Sollen die doch ihre kleinkarierten Einstellungen über ihre Konfektion zum Ausdruck bringen ! Und mal weg vom Kleidergrößen-Thema: Man nehme mal so Stil-Ikonen wie Iris Apfel – farbenfroh und stylish bis ins hohe Alter !
Leider gibt es viele Sachen die einen dicker erscheinen lassen als man ist.
Dann habe ich folgenden Tipp: entweder, man kauft sie eben nicht oder man macht das Beste draus und scheißt drauf, dass es unvorteilhaft ist. ;)
Concordo plenamente. Nada de rótulos para mulheres. Sejam gordas ou magras, somos nós e ponto. E cada um deve usar o que quer com coerência e vontade.
<3
Lu ich liebe deinen Blog und deine Gedanken zum Frau sein! Schön dass es deinen Blog gibt!
Was ich nicht mehr sehen kann ist dieser Einheitsbrei…sei es bei der Mode, dem Aussehen, den Blogs…Individualität rocks! Und das bedeutet eben so sein wie man ist und nicht wie die Gesellschaft uns gerne haben möchte! Lasst euch keine Vorschriften machen!
Dankeschön! :*
Du hast absolut Recht – Individualität und Vielfalt müssen endlich zur Normalität gehören. Deswegen muss man das noch lange nicht für sich selbst gut finden, aber sollte seine Äußerungen dazu für sich behalten. :)
Also Lu, du hast wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen. Leider trifft alles was du schreibst zu. Finde es absolut lächerlich, eine Frau mit 38/40 als Plus Size zu beschreiben. Trotzdem ist es auch in meinem Kopf drin…wenn ich ins Freibad gehe und die Dicksten der Dicken im Bikini baden und vorallem am Plaschbecken am Rand sitzen, finde ich das einfach unästhetisch. Ich persönlich habe einen Badeanzug an, der mich etwas mehr „einhüllt“ und damit fühle ich mich pudelwohl und ich habe bei weitem auch keine Traumfigur:D und du hast absolut Recht, die Mode für „Plus Size“ ist manchmal echt zum Grauen. Danke, dass du dich nicht so anziehst und auch schlankeren Mut machst, mal verrückte Sachen anzuziehen:) ich verfolge deinen Blog seit 2011 und liebe ihn immer noch! Du bist einfach a cool Sau:P
Erst mal danke dir! :) Ich freu‘ mich!
Was deine Gedanken zu den dicken Frauen im Bikini im Freibad angeht: es ist ja vollkommen okay, wenn du das so empfindest. Wichtig ist, das eben für sich zu behalten und solche Leute nicht blöd anzumachen. Man würde es für sich selbst ja auch nicht wollen.
Es geht auch nicht darum, sich zwanghaft, zB weil ich jetzt drüber schreibe und du es aber eigentlich gar nicht wollen würdest, in einen Bikini zu packen und damit todesmutig an den Strand zu gehen. ;) Wenn du dich in einem Badeanzug wohlfühlst, dann ist das genau richtig, denn DU bist diejenige, die sich in ihrer Kleidung gut und schön fühlen soll. Andersrum fühlen sich vielleicht aber eben auch diese ganz dicken Frauen genauso toll in ihren Bikinis, daher passt das eben auch.
Es geht einfach darum, andere zu akzeptieren. Oder, selbst wenn man ein Problem mit ihnen hat, das eben einfach runterzuschlucken, anstatt es ihnen ins Gesicht zu sagen. ;) Manche können das leider nicht, aber ich hoffe und bin mir sicher, dass du zur guten Sorte gehörst. ;) ♥
Amen!
Ich sehe das genauso. Bin aber aber sicher, dass wenn wir älter werden, liebe LU, das viele dieser häßlichen Sachen aus den Plus-Size-Linien verschwinden, weil wir jüngeren Leute das weitgehend ablehnen. Wir müssen eben auch ein bißchen Verständnis haben, dass es für viele ältere jahrelang die einzige Option war.
Ich weiß selbst noch, wie schwer es vor 10-15 Jahren als Kind/Jugendliche war, schöne Schuhe in Größe 42 zu finden und das obwohl meine Oma bereit war, einiges dafür springen zu lassen, was noch im normalen Bereich liegt. Aber auch heute gibt es viele coole Schuhe nur bis 41. Und seine Füße kann man nun leider wirklich nicht abschneiden oder verkleinern lassen.
Mach weiter so, Lu. Wir brauchen dich!
Ich hoffe sehr, dass du Recht behältst! Was die hässlichen Sachen angeht, glaube ich, ist es ein sehr großes Problem, dass die deutschen Dicken frauen einfach nach wie vor davon überzeugt sind, dass sie sich nicht „präsentieren“ dürfen. Da werden sich keine allzu großen Extra-Gedanken zu Mode gemacht, sondern eben das gekauft, wovon man weiß und was man kennt – und das sind für Deutschland halt die gängigen Übergrößenläden wie Ulla Popken und Co.! Prinzipiell gibt es dort ja auch schöne Sachen, aber an die trauen sich die Frauen irgendwie nicht ran, habe ich oft das Gefühl.
Dazu kommt, dass dadurch, dass sich keine Gedanken gemacht werden, weder im Ausland danach gesucht wird oder online geshoppt wird, noch die Blogs wirklich gelesen werden. Irgendwo muss dafür ja auch wirklich das Interesse da sein und ich fürchte, das fehlt in Deutschland einfach. Und so geht es dann eben weiter, dass die Einkäufer für ihre Firmen die „Klassiker“ (und damit wären wir wieder bei den hässlichen Sachen) einkaufen, weil die eben auch gekauft werden. Um die stylischen Sachen zu kaufen, müssten die Einkäufer große Risiken eingehen und am Ende würden sie wohl leider (!) darauf sitzen bleiben. Bleiben also am Ende doch nur die schwarzen Zipfeldinger, die ockerfarbenen Leinensäcke und die grausigen Prints.
Aber die Hoffnung, dass mit den jüngeren Generationen auch ein ganz anderes Bedürfnis kommt, ist glücklicherweise da. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich das durchsetzt und dass vor allem auch wir Blogger da gut mithelfen können, den Markt zu verändern. ;)
Danke dir! ♥
Danke für diese wunderbare Ergänzung, Lu!
Du hast Recht, es ist und bleibt weiterhin gerade ein großes Problem, dass „wir“ uns verstecken sollen. Denn in der Tat braucht man eine Menge Selbstbewusstsein, um beispielsweise Jumpsuits oder die berühmten „unvorteilhaften“ Sachen zu tragen. Ich denke, dass vieles Zeit braucht. Als ich selbst angefangen bei ASOS zu bestellen, bin ich immer „wagemutiger“ geworden. Ich gebe zu, dass ich am Anfang besonders Kleidung gekauft habe, die meinem Figurtyp schmeichelt. Aber mit der Zeit ist das mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Hätte ich vor 3 Jahren noch keinen weißen Kimono mit großen Blumenprints getragen, sehe ich das heute schon deutlich entspannter. Ich weiß, dass der mich nicht gerade schlanker macht, aber das ist mir sowas von wumpe. Schlank bin ich so oder so nicht. Jedoch ist dieses Selbstverständnis eben auch bei mir nicht gerade von heute auf morgen gekommen. Und das auch gerade bei Kleidungsfragen, denn ich habe schon IMMER großen Wert darauf gelegt, mich hübsch anzuziehen. (soweit das eben ging in meiner Kleidunggröße…)
Und der Punkt mit dem „sich nicht informieren, auf altbewährtes zurückgreifen“ sehe ich tatsächlich auch ein Problem. Das habe ich persönlich auch als eine Altersfrage gesehen. Zumindest zu einem gewissen Teil. Aber als ich letztens für eine Freundin eine Menge an englischen Plussize-Shops zusammengestellt habe, war auch sie überrascht, wie viel mehr es noch als ASOS oder HappySize gibt. Da war ich ein wenig überrascht, weil besagte Freundin sich sonst immer zu helfen weiß.
Solange es Menschen wie dich gibt, wird sich definitiv mehr bewegen. Denn besonders durch dich und die vielen fluchenden Worte von Sarah Rae Vargas trage ich heute diesen Blumen-Kimono aus meinem obigen Beispiel und denke mir auf der Straße: dann schau mich gern an. Falls was freches kommt, kann ich nämlich inzwischen auch frech zurückantworten. Danke! :)
So ist es. Das Verstecken sollen und dass viele wirklich das eben leider ernst nehmen, macht vermutlich einigen Dingen, die vorangehen könnten, den blöden Strich durch die Rechnung. Erst wenn wir verstehen, dass es um uns selbst geht und nicht darum, andere mit unserem Anblick zu beleidigen, kann sich da was ändern. Da werden so dämliche „Tipps“ wie „Querstreifen machen dick“ so ernst genommen, obwohl das gar nicht stimmt! Also wird eben weiter Schwarz getragen, weil das ja so schlank macht (gut, Schwarz ist mit Sicherheit die vorteilhafteste Farbe, aber nur deshalb Schwarz zu tragen, ist sehr traurig!).
Es ist mit Sicherheit nicht leicht, sich gegen solche altbewährten Tipps und auch die Meinungen anderer aufzulehnen, aber es ist Gold wert. Zu sich selbst zu stehen, die Freiheit zu haben, zu tragen, worauf man Lust hat, darauf zu scheißen, wie doof andere schauen oder was sie wohl denken könnten, selbst dann darüber zu stehen, wenn jemand seinen Mund wirklich für was Beleidigendes aufmacht – das ist so viel besser!
Man muss halt klein anfangen, Schritt für Schritt mehr wagen, und vielleicht kommt das dann schneller als man denkt. Ich werde mich auf jeden Fall nicht für Wildfremde anziehen – dazu gehört, dass ich möglichst unbekleidet im Sommer raus will, weil ich sonst eingehe, aber eben auch, dass ich mich auch sonst nicht verhüllen werde, weil mich jemand eklig finden könnte. Mit solchen Leuten will ich sowieso nichts zu tun haben und genau deshalb lasse ich mir von denen auch nicht vorschreiben, was ich zu tragen habe, damit sie mich tolerieren. Punkt. :)
Ich kann dem nichts mehr hinzufügen. Ich würde es genauso unterschreiben, mit jedem Wort von dir! :)
Eigentlich könntest du allein diesen Kommentar schon als einen Blogpost verwenden. So nach dem Motto: warum ich mich für MICH anziehe und nicht für die anderen!
Irgendwie denke ich auch gerade, dass du das so auch in ein Buch schreiben könntest, solltest du jemals eins veröffentlichen. Hihi.
:)
Nargh, das Schuhproblem habe ich auch. Es ist teilweise sogar richtig deprimierend. Ne Freundin nahm mich letztes Jahr mit in ein Schuhgeschäft mit den Worten „die haben da auch viel in 42/43“. Jo, hatten sie. Sage und schreibe 5 Regale – in beige, weiß, braun. Der Großteil sah so aus wie die Schuhe, die Arzthelferinnen oft an den Füßen haben. Da wollte ich nur noch weinen. Wird eben online bestellt. :S
Oh, das ist echt so frustrierend mit den Schuhen. Ich bestelle noch dazu überhaupt nicht gern online Schuhe. Frag nicht, warum. Ich kann das selbst nicht beantworten…. wenn du in ner größeren Stadt lebst, kann ich dir nur empfehlen, immer mal wieder in Schuhläden reinzugehen. Z.B. T K Maxx hat selten, aber immer wieder Schmuckstrücke auch in unseren Größen. Aber richtig, oft sind es die von dir genannten Farben. Aber es hat sich zum Glück schon einiges getan.