• Private XIV | My Body – My Rules •

• Private XIV | My Body – My Rules •

Ich werde nicht müde, diese Posts zu schreiben, meine Botschaft zu wiederholen und hoffentlich so viele Menschen da draußen wie möglich zu erreichen. Meine Botschaft besteht aus vielen Teilen – diese hier sind nur ein paar davon:

“Liebt euch selbst. Tragt, was immer ihr wollt, wann immer ihr wollt. Verurteilt andere nicht aufgrund ihres Aussehens. Akzeptiert euch selbst und akzeptiert andere. Lasst euch nicht von anderen runtermachen.”

Momentan fühle ich mich wirklich durch einige Dinge, die gerade passieren, ziemlich beunruhigt. Zum Beispiel war da vor nicht allzu langer Zeit eine H&M-Kampagne. Sprechen wir mal nicht über die dumme Marketingstrategie (“Oh – Feminismus ist im Trend, also machen wir mal eine Werbung und tun so, als ob wir cool wären und uns Frauen und ihre Rechte und Gefühle wichtig wären, zum Beispiel indem wir mit Plus-Size-Models zusammenarbeiten, aber unsere Plus-Size-Auswahl aus allen Läden rausnehmen!”), aber über die Reaktionen. Ich bin extrem wütend geworden, als ich die Kommentare auf diversen Seiten gelesen habe, auf denen das Video geteilt wurde, vor allem auf Facebook.
Lasst mich kurz erklären, was in dem Video passiert: da sind Frauen. Frauen aller Art, sie sind unterschiedlich. Da ist ein Plus-Size-Model, das in Unterwäsche vor dem Spiegel tanzt. Eine sehr muskulöse Frau. Eine androgyne Frau. Eine, die ihre Zähne mitten im Restaurant mit Hilfe des Messers als Spiegel putzt. Und da ist eine Frau mit Achselhaaren.

Während man denken will, dass – wie immer – die dicke Frau alle verrückt und hasserfüllt machen wird, ist es dieses Mal die Frau mit haarigen Achseln. Denn wenn es eine Sache gibt, die scheinbar noch ekelhafter als ein glückliches dickes Mädchen ist, dann sind es haarige Frauen. Die Kommentare, die ich gelesen habe, waren “ekelhaft”, “widerlich”, “ungepflegt” – und dann waren da noch andere, wie: “Frauen müssen sich rasieren!”, “Haarige Frauen sind nicht sexy!”, “Ich würde niemals eine haarige Frau ficken!”, “Ich bin selbst eine Frau und sich nicht zu rasieren ist so ekelhaft und unweiblich!” und so weiter. Also, die ersten paar Kommentare sind einfach nur dumm – warum sollte Körperbehaarung ungepflegt sein? Sie ist natürlich! Eigentlich ist es unnatürlich, wenn man sich rasiert. Und trotzdem tun wir es, weil es uns so beigebracht wird. Manche tun es, weil sie denken, es wäre hygienischer. Aber ernsthaft – Haare sind nicht “unhygienisch”, wenn man einfach auch duscht und sich wäscht. Haare stehen nicht gleich für stinkende Menschen. Haare bedeuten nicht schmutzig. Körperbehaarung ist absolut normal.
Aber dann ist da noch die zweite Version der Kommentare. Die eindeutig sexistisch sind. Und Bullshit. Und die meisten kommen da nicht mal von den Männern. Als Feministin macht es mich traurig, solche Worte von anderen Frauen zu lesen. Von denen, die andere unterstützen sollten. Die, die wissen, wie es ist und sich anfühlt, eine Frau zu sein, wie es ist, die meiste Zeit einfach nur ein Körper zu sein, der von allen be- und verurteilt wird und nie gut genug ist.

Und vor ein paar Tagen musste ich den gleichen Bullshit wieder sehen – dieses Mal in einer seltsamen und total dummen Werbung von OTTO, die sich mit Guido Maria Kretschmer (den ich überhaupt nicht mag, weil er es liebt, bei “Shopping Queen” beleidigende Dinge über andere zu sagen, und alle ihn dafür feiern und lieben) zusammengetan haben. Die Werbung zeigt den Designer mit zwei Dackeln (und noch eine “Freundin” der eigentlichen Hauptdarstellerin) und dann kommt die Frau rein, trägt ein Sommerkleid, tanzt ein wenig herum und wirft dann schlussendlich die Arme in die Höhe – und zeigt damit ihre Achselhaare. Die “Freundin” sieht sichtlich irritiert aus und der Designer kommentiert unverzüglich, dass sie doch lieber “die beiden Rauhaardackel daheim lassen sollte” und wirft ihr einen Cardigan zu, den sie, offensichtlich irgendwie beschämt, sofort überzieht – und dann lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

ERNSTHAFT? Es ist 2017 und wir alle kämpfen für Feminismus, Gleichberechtigung, Body Positivity, Individualität und so viel mehr und trotzdem gibt es immer noch Leute, die denken, es wäre cool, solche Werbungen zu produzieren. Natürlich muss man Achselhaare nicht schön finden, aber man sollte akzeptieren, dass es Frauen gibt, die eben einfach keine Lust haben, sich zu rasieren, nur weil unsere sexistische Gesellschaft von uns Frauen erwartet, haarlos zu sein. Weil es “nicht weiblich genug” ist, wenn wir haarige Achseln oder Beine oder Arme oder Vaginas haben. Weil wir als Frau jegliches ungewollte Haar entfernen sollen, weil es ekelhaft und nicht sexy ist. Moment! Was? Wer hat beschlossen, dass dieser Blödsinn die Richtlinie für mein Leben als Frau ist?

Vor ein paar Tagen war ich bei einem wundervollen Shooting mit sechs weiteren wunderschönen Frauen und wir waren ein glücklicher kleiner Haufen von Vielfalt. Große Frauen, kleine Frauen, ein Ombré an Hautfarben, dünne Frauen und dicke Frauen (und wenn man so will – mit mir sogar eine Art Frau mit “Behinderung”, dank Diabetes, aber ich denke, wir müssen da noch viel daran arbeiten, mehr “wirklich behinderte” Menschen für Vielfaltsgeschichten zu zeigen!). Eine von ihnen – sie ist so wunderschön! – hatte Achselhaare und es klingt vielleicht komisch, aber es hat mich glücklich gemacht, das zu sehen. Sie war da so “mir egal” damit und als sie jemand darauf angesprochen hat, hat sie erzählt, dass sie sich nicht mehr rasiert hat, seit sie 15 war. Es hat mich glücklich gemacht, eine Frau zu sehen, die frei ist. Frei von der Unterdrückung, was angeblich feminin ist. Frei, weil es ihr einfach egal war. Und es hat mir auch das Gefühl gegeben, frei zu sein, als ich das gesehen habe. Für einen kurzen Moment habe ich darüber nachgedacht, ihr das mitzuteilen, aber dann fiel mir auf: es sollte keine große Sache sein. Warum überhaupt ein Fass aufmachen und mit jemandem drüber sprechen, der offensichtlich beschlossen hat zu sagen “Fick dich, Gesellschaft – ich zieh’ mein eigenes Ding durch!”? Genau – es gibt keinen Grund, darüber zu reden, weil es normal ist! Normal, für sich selbst zu entscheiden, was man mit seinem Körper machen will und wie man sich damit fühlt. Punkt.

P.S.: Das lässt sich natürlich auch auf viele andere Looks von Frauen übertragen. Ich hab’ mir da nur einen ausgesucht, der offenbar immer noch für öffentliches Body Shaming genutzt wird. Erinnert ihr euch an die Dove-Kampagne, bei der ich mitgemacht habe? Da war zum Beispiel auch eine sehr muskulöse Frau – sie ist absolut toll und ich liebe es, wie sie diesen supersportlichen und starken Look mit süßen oder eleganten Kleidern vermischt – und die Kommentare waren sowas wie “das ist nicht weiblich”, “eine Frau sollte nicht so aussehen”, “das ist hässlich und viel zu männlich” etc. Ich denke, wir haben da noch einen sehr langen Weg vor uns und viele Kämpfe gegen Body Shaming, Sexismus, Lookismus und die dämlichen Standards unserer Gesellschaft auszutragen, aber es lohnt sich so sehr und wir sollten niemals aufhören, gegenseitig für uns einzustehen! Auch wenn wir diesen bestimmten Weg gar nicht für uns selbst wählen.

P.P.S.: Warum ich mich dazu entschlossen habe, nackt für ein öffentliches Foto zu posieren – ja, dieses Mal ist es definitiv mutig, sowas zu posten, wo mich jeder so sehen kann. Es ist ein großer Schritt weiter, als mich einfach nur in einem Bikini oder sogar Unterwäsche zu zeigen, aber ich hatte das Gefügl, dass dieses Foto der beste Weg ist, die heutige Botschaft rüberzubringen. Das bin ich, roh und unbearbeitet, ich versuche auf keinste Weise sexy oder vulgär zu sein, nur mit meinen intimsten Stellen bedeckt, obwohl es eigentlich keine große Sache sein sollte, Brüste und Nippel zu sehen, aber ihr wisst ja, es ist immer besser, das alles im Internet versteckt zu halten. ;) Es war tatsächlich nicht leicht für mich, mich dazu zu entscheiden, das hier zu posten, aber ich hatte das Gefühl, dass ich – wie mit meinen Beach-Body-Fotos auch – eine von denen sein möchte, die euch einen natürlichen Körper “gibt”, einen Körper, der nicht zur “Perfektion” gephotoshopped ist, einen Körper mit “Makeln” wie meinem hängenden Bauch mit Dehnungsstreifen, meinem CGMS und meiner Insulinpumpe, ein dicker Körper, der genauso wunderbar ist wie ein dünner Körper, ein muskulöser Körper, ein behinderter Körper,… – einfach als ein Körper. Ja, es ist angsteinflößend, so online zu sein, aber ich habe meine “Private”-Posts immer als eine sehr ehrliche und auch verletzliche Seite von mir gesehen, eine Seite, die andere inspirieren will (nein, ihr müsst euch jetzt nicht nackig machen und das posten, das ist nicht meine Intention!), wegen meines Selbstvertrauens und meiner Selbstliebe, die für jeden absolut natürlich sein sollten. ♥

#Body Positivity#Body Shaming#My Body - My Rules#Private
Written by Luciana
Hello everyone, my name is Luciana, I'm 27, and the creative mind of "Lu zieht an." I was born in Germany but I'm half Brazilian, that's why you can read this blog in German and English - but feel free to write and ask me anything in Portuguese. I love and live fashion, am obsessed with sunglasses and bright lipsticks and the world's biggest sushi and steak lover. Follow me for daily updates on Instagram (@luziehtan). ♥
50 comments
  • PREACH.
    das möchte ich unter fast alle deiner privaten blogs schreiben. ich finde es sehr bewunderswert dass du nicht müde wirst dich mit solchen sachen auseinanderzusetzen, ich selber werde von zuviel und immer wieder lesen von dummen und hasserfüllten kommentaren einfach nur depressiv und meide das deswegen so gut es geht….. es zieht mich nur runter. ich bin müde. ich hab keinen bock mehr. ich fühle mich hilflos weil ich den eindruck bekomme ich kann sowieso nichts daran ändern. aber ich versuche so gut es geht nach adorno zu leben und mich immer wieder aufzuraffen und mich weder von der eigenen ohnmacht noch von der macht (und dummheit) der anderen dumm (und lethargisch) machen zu lassen. aber ich will dir wirklich meinen respekt zollen, dafür dass du nicht müde wirst. und dich immer wieder auseinandersetzt, und das auch noch auf so kluge und ganz besonders eloquente art und weise. danke dafür <3

    • Großartiger, wichtiger, toller Artikel! Danke!
      Und auch du: tolle, wichtige, großartige Frau & Haltung! <3

      Ich mag den Kretschmer auch nicht – es hat für mich etwas strukturell Negatives : Mann sagt Frau was sie anziehen soll und was nicht. Und er sagt ihr, dass sie sowieso nie an seine Maßstäbe rankommt. Und zugleich dieses dumme, überholte Klischee: Schwuler Mann, der die Mode begutachtet der (vermutlich) heterosexuellen Frau.
      Einfach nur grauslich.

        • Ganz lieben Dank!

          Und ja, irgendwie hast du da vollkommen Recht. In gewisser Weise ist die Sendung wohl eben auch mal wieder sexistisch geprägt. Das „Maßstäbe“-Ding finde ich auch wirklich schwierig, denn gerade mit solchen Aussagen wie „Das tut nichts für dich.“ hat er den Frauen mal wieder was in den Kopf gesetzt, nämlich, dass dieses und jenes für sie nicht tragbar ist, weil sie darin schlecht – oder sagen wir, wie’s ist: dicker – aussehen. Gerade als Designer sollte er offener für Mode sein, für Kreativität und eben auch mal Abstraktes. Mal davon abgesehen, dass Mode rein gar nichts für mich tun muss, außer mich zu bekleiden, wenn ich das will. Punkt.

        • Liebe Luciana!

          Deine Message ist top, du bist top und alle! Frauen sollten mal einsehen, dass sie genauso top sind! ;)
          Ich habe ohne Witz selten so eine selbstbewusste Frau wie dich gesehen! Bleib so wie du bist und ich hoffe, dass dieser Sexismus, Bodyshaming und generelle Bullshit irgendwann und das bald! ein Ende hat! :)

          Ganz liebe Grüße,
          Amy. ♥

          • Danke für diesen wunderbaren, ehrlichen Text. Ich feiere dich für dein Engagement und deine Einstellung. Mach weiter so, damit du weiterhin viele Frauen erreichst und inspirierst so wie mich ?

            • Großartig, Lu. Du verdienst soviel mehr Anerkennung für deine Arbeit! :)

              Ich könnte dir nicht mehr zustimmen in jedem Unterpunkt. Es ist auch gut, dass du immer wieder diese Artikel schreibst, irgendwann akzeptieren es mehr und mehr Menschen. Außerdem bleibt man so praktisch noch auf dem Laufenden. Dass H und M jetzt die Plus-Size-Linie nur noch online anbietet, ist leider an mir vorbeigerauscht

                • Danke, liebe Janine! ♥ Ich hoffe es sehr, dass sich das ordentlich verbreitet und am Ende auch fruchtet.
                  Ich denke, es gibt noch den ein oder anderen Laden von H&M, der die Plus-Linie noch hat, aber mehr schlecht als recht. Tatsache ist: sie verschwindet nach und nach aus den Läden, bzw. wird auch nur noch deutlich reduziert und mit Verweis auf Online angeboten. In New York wurde die Plus-Linie aus allen Stores genommen und wird jetzt von den Home-, Sport- und Beautysachen ersetzt. Die Message ist, glaube ich, mehr als deutlich.

                • Liebe Lu,

                  habe einen langen Kommentar geschrieben und ihn dann gelöscht, denn Deinem Text kann man ja gar nichts mehr hinzufügen! Wollte aber hier mein Respekt zeigen und danke sagen. Es gibt wenige Orte, wo so ein Inhalt noch nötiger wäre, als in einem Modeblogg. Und Du zeigst uns allen immer wieder, wieviel mehr wir sein können und sind, als nur diese (angeblich nicht perfekten!) Körper. Inspirierend und so was von wahr!

                  • Liebe Lu,
                    Vielen Dank für deinen engagierten Post und Respekt dafür, dass Du Dich (auch im übertragenden Sinne) nackig machst.
                    Ich glaube, dass es gerade in der Anonymität des Internet einfach ist, zu haten und sich selbst grösser zu fühlen, indem man andere runtermacht. Letztlich ist es nur armselig.
                    Deshalb ist es mir ein Anliegen, positive Stimmung zu verbreiten und Komplimente zu machen. Dann umgibt mich diese positive Atmosphäre und es geht mir selbst auch gut damit. So macht das Leben viel mehr Spaß!!!
                    Herzliche Grüße Kirsten

                      • Vielen lieben Dank, Kirsten! ♥
                        Mir geht es auch so – ich verbreite gern positive Stimmung und mache lieber Komplimente als negativ zu sein und Kritik zu verteilen. Online und auch im „echten Leben“. :) Akzeptanz, Toleranz und vor allem auch Respekt sind der Schlüssel zu einem freundlichen Miteinander und ich hoffe sehr, dass das auch endlich überall ankommt, nicht nur da draußen auf der Straße und im Internet, sondern auch in solchen Werbungen.

                      • Meine liebe Lu!
                        Von all deinen wunderschönen und wichtigen Posts war das vielleicht der Schönste und Wichtigste! Ich wünsche mir von Herzen, dass diese Botschaft zu ganz vielen Frauen durchdringt, die sich wegen gesellschaftlichen Vorstellungen verstellen, verstecken und sich irgendwann vor Selbstzweifeln nicht mehr schön finden können. Jeder verdient völlig unabhängig von seinem Körper und seiner Kleidung Respekt und Akzeptanz. Es schockiert mich immer wieder, wenn ich wunderschöne Frauen kennenlerne, die nahezu nichts an sich mögen, obwohl sie von Kopf bis Fuß einfach großartig aussehen – aber sie sehen beim Blick in den Spiegel nur die angeblich „zu dicken Waden“ und das „zuviel an Bauchspeck“. Wir brauchen dringend mehr Bodypositivity und dein Blog ist so ein wichtiger Beitrag gegen Sexismus, stereotype Verurteilung und Intoleranz – vielen lieben Dank dafür!!

                          • Ich hab‘ zu danken! ♥ Ich hoffe ebenfalls, dass meine Botschaft viele Menschen erreicht, nicht nur die, die sich selbst nicht akzeptieren, sondern auch die, die andere immer wieder so verurteilen. Für mehr Akzeptanz und Liebe beim Miteinander! ♥

                          • Meine Liebe Lu

                            Ein weiter Weg, da hast du recht und das im Jahr 2017! Haben wir sonst keine Probleme auf der Welt, als die dicken Ärsche der anderen? Deshalb ist mir auch die neue Kampagne von Dove, mit der von mir wie du,bewunderten Miss Wunderbar ein Rätsel # Nichtszuverstecken hä was?
                            Mir war das Thema völlig neu, was soll ich nicht verstecken? Meine Achseln, meine Achselhaut, rasiert, unrasiert?
                            Warum ein T-Shirt und kein Top? Fragen über Fragen???
                            Hilfe!
                            Danke für diesen mal wieder sehr ehrlichen und wunderbaren Post, weiter so!

                            Liebe Grüße
                            Daniela

                              • Ich danke dir, liebe Daniela!
                                Tatsächlich hatte ich über die neue Kampagne von Dove gar nicht nachgedacht, aber jetzt, wo du es ansprichst, wirkt sie tatsächlich etwas seltsam, denn wenn es um die Achseln geht und ich nichts zu verstecken habe, warum designt man da nicht ein ärmelloses Top, das sie auch zeigt? Du hast vollkommen Recht! Man sollte mir mal so ein T-Shirt schicken, dann mach‘ ich ein Top draus – und zeig‘ euch meine Achseln. Wobei ich natürlich zugeben muss, dass meine rasiert sind, aber darum geht es ja in der Diskussion nicht – es geht darum, jede Entscheidung zu akzeptieren, ob Haare oder nicht. ♥ Ich hoffe sehr, dass die Menschheit das endlich versteht.

                              • Liebe Lu,
                                ein sehr guter und notwendiger Post von Dir. Dein Selbstvertrauen ist hoffentlich für ganz viele Frauen ein Anstoß, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Ich denke auch, das in unserer Gesellschaft zu viel beurteilt und verurteilt wird. Ein sehr guter Rat an die ganzen Hater im Netz wäre: Wenn man nichts nettes zu sagen hat, lieber gar nichts sagen!!
                                Allerdings mag ich den Herrn Kretschmer schon, obwohl er lästert. Er ist, meiner Meinung nach, einer der wenigen Modemacher, der die Frauen mag und wenigstens nett und höflich ist. Die Lästereien sind meist augenzwinkernd und wer ist schon völlig frei davon.
                                Versuchen wir doch Alle, jeden Tag ein wenig freundlicher, toleranter und menschlicher miteinander umzugehen.
                                Liebe Grüße
                                Miriam (über 40, übergewichtig und untergroß ;-)

                                  • Ganz lieben Dank für dein Feedback, Miriam! :)

                                    Ich sehe das genau so wie du – wer nichts Nettes zu sagen hat, sollte es lieber gleich lassen. Unter der Prämisse sehe ich den guten Guido aber nach wie vor nicht mit so positiven Augen wie du. Für mich sollte gerade er in seiner öffentlichen Position und bei einer so beliebten Sendung wie „Shopping Queen“ den Ball etwas flacher halten, wenn er lästert. Es reicht schon, was die Leute auf Facebook zu den Sendungen von sich geben und Guido sollte als gutes Beispiel voran gehen und manche Bemerkungen lieber sein lassen. Auch augenzwinkernd sind Lästereien nicht in Ordnung und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich (nicht nur deshalb – ich möchte auch keine fremden Menschen in meiner Wohnung haben, die in meinen Sachen rumwühlen) nicht von ihm und auch nicht von anderen bewerten lassen. Für mich ist die Sendung nur ein weiterer Schritt dazu, als Frau (oder auch ab und zu mal als Mann) oberflächlich be- und verurteilt zu werden. Es gibt Wichtigeres, als die Beste beim Shoppen zu sein. ;) Vielleicht bin ich da auch etwas voreingenommen, weil ich die Sendung generell nicht mag. ;)

                                  • Das ist ein sehr starker Text! Wenn man der gesellschaftlichen Konvention nachgeht, kann man es nur falsch machen! Am besten finde ich immer das Universalargument (wobei Argument da schon der falsche Begriff ist natürlich) „Eine Frau sollte so/oder so/oder so nicht aussehen!“ Und warum? Worum geht es denn im Leben, doch darum, dass man möglichst glücklich und möglichst gesund leben kann. Und wie der oder die Einzelne sich das vorstellt, geht mich doch nichts an. Jeder darf ja das schön finden oder auch nicht, was er möchte. Aber deswegen andere Menschen runter machen…da fragt man sich manchmal, ob die nichts Besseres mit ihrer Zeit vorhaben…Aber man kann es wirklich nur selbst besser machen, indem man seinen eigenen Körper liebt und gut findet und gleichzeitig nicht beim Bodyshaming mitmacht!
                                    Liebe Grüße,
                                    Michelle

                                    • Liebe Lu, zuerst einmal frohe Ostern für dich und deine Familie.
                                      Ich schreibe ja äußerst selten einen Kommentar, aber für diesen wundervollen Beitrag möchte ich danke sagen. Sehr weise Gedanken für so eine junge Frau, und das soll jetzt keinesfalls herablassend oder gar ein weiteres Klischee bedienend sein (nämlich, dass junge Frauen oberflächlich sind). Ich bin schon etwas älter ( biologisch gesehen 51, fühle mich wie 25 ), und trage Mode, was immer mir gefällt. Was mir von „wohlmeinenden” Bekannten ( als Freunde bezeichne ich solche Personen gewiss nicht ), manchmal die Bezeichnung exzentrisch einbringt. Ich finde es amüsant, speziell wenn es von 35 bis 38 jährigen kommt, die grundsätzlich nur mehr in Taupe oder Beige gekleidet sind, damit es elegant und dezent erscheint. Wobei auch meine Garderobe Taupe und Beige beinhaltet, aber eben auch Pink und Rot, etc….
                                      Gott sei Dank bestärkt mich mein Mann auch noch darin.
                                      Ich war nicht immer so selbstbewusst, und gerade deshalb versuche ich meine jungen Mitarbeiterinnen, zu bestärken selbstbewusst zu sein und ihren Körper zu lieben.
                                      Es ist wirklich erschreckend, welchen Idealen da nachgejagt wird, bildhübsche Mädels finden Fehler an sich, die gar nicht da sind, etc.
                                      Gleichzeitig wird aber von denselben Mädels, so wie von dir beschrieben, beinhart über andere Mädels geurteilt, die irgendeinen imaginären Fehler haben.
                                      Das kann eben Achselhaar sein, oder zu lange/kurze Nägel, oder, oder ….
                                      Ich finde es schlimm, zudem ich auch viele männliche Freunde habe und weiß, dass bei vielen Männern, diese sogenannten Fehler gar nicht als störend, sondern sogar als attraktiv empfunden werden.
                                      Einen großen Anteil der Schuld gebe ich den Medien. Am schlimmsten sind diese Lifestyle Zeitschriften, die einige fotogeshoppte Frauen in Größe 42 präsentieren, unter dem Titel „Love yourself”. Und dann 5 Seiten weiter, die neueste Diät: Größe 36 in einem Monat ;)
                                      Das war jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich glaube, du weißt, was ich meine.
                                      Diese ganze Thema wird natürlich von der Beauty Industrie befeuert, eine ganze Menge Geld fließt ja in das Thema Waxing,….
                                      Wobei es sicher für junge Menschen undenkbar ist, dass zum Beispiel Schambehaarung früher als sexy und nicht als eklig empfunden wurde. Da gab es doch kürzlich eine Gegenbewegung von Hollywoodstars wie Cameron Diaz, Lady Gaga,….
                                      Dabei wäre es so wichtig, dass Menschen sich selbst und andere akzeptieren, aber ich bin da leider pessimistisch.
                                      Umso wichtiger sind Menschen wie du, die mit Hirn und Herz schreiben und dabei viele erreichen und doch etwas bewirken.
                                      Ich hoffe mein Pessimismus ist falsch und wir erleben noch eine Zeit, in der Menschen einfach so sein dürfen, wie sie sein möchten, ohne Bodyshaming etc
                                      Ganz liebe Grüße Gina

                                        • Du hast alles gesagt. :) Und ja, mit Sicherheit sind auch sehr viel die Medien schuld an dieser Situation – denn die zeigen einem ja auch nur dieses eine „perfektionierte“ Bild. Aber irgendwo – und das hab‘ ich auch schon öfter mal erwähnt – sind wir auch viel selbst schuld, weil wir uns bewusst verarschen lassen wollen. Da heißt es dann immer wieder „dieses und jenes fehlt und wird nie gezeigt!“, aber wenn es dann tatsächlich mal gezeigt wird, sind die Empörung und der Aufschrei groß, denn „das will ja keiner sehen!“. Gleichzeitig wollen wir uns aber irgendwie immer wieder sagen lassen, was der neueste Trend ist und wie wir ihn nachmachen können – von den bescheuerten Diäten mal ganz abgesehen. Selbstständiges Denken und die damit einhergehende Meinungsbildung (die man für sich selbst trifft!!!) wäre endlich mal wieder angesagt. Ich hoffe ebenfalls sehr, dass dein Pessismismus bald Vergangenheit ist. ♥

                                        • Ich bin ja im Moment etwas schreibfaul – aber dieser Beitrag lockt dann doch:
                                          Mir geht das strikte Einteilen von „Schwarz-Weiß“ – „Frau-Mann“ – „Gut-Böse“ echt sowas von auf den Senkel. Es gibt einfach zuviel dazwischen und diese Vielfalt ist wichtig.
                                          Alle Kategorien die wir denken, sind Konstrukte und immer nur unsere eigene Wahrheit.
                                          Danke für Deinen Beitrag.
                                          Liebe Grüße und schönen Ostersonntag!
                                          p_p – immer noch schreif

                                          • Was soll ich dazu sagen? ich möchte dich am liebsten mal ganz dolle drücken.
                                            Es ist so furchtbar, wie wir Menschen auf das Äußere reduzieren. „Iiiih wie dick die ist“, „eine lange Dürre wird kommen“, „guck, so kann man doch nicht rumlaufen“… blablabla.
                                            Ich benutze sonst nur äußerst selten solche Worte, aber heute ist ein guter Zeitpunkt: „SCHEISS Drauf! sollen die doch quatschen“
                                            :-)
                                            Liebe Grüße
                                            Gabi

                                            • Liebe Luciana,
                                              Ein großartiger Artikel, nicht nur die Mode, sondern auch der Journalismus liegt Dir im Blut, Deine Art, Dich zu präsentieren, beeindruckt mich! Klasse, auch das Foto ist in keinster Weise so, dass da jemand auch nur eine dümmliche Bemerkung drüber machen müsste……
                                              Im Gegensatz zu dieser besagten „Dackelwerbung“ – Fremdschämen pur für Herrn GMK
                                              Danke für Deinen Blog und weiter so!
                                              Sonnige, sehr warme Grüße aus Andalusien und schöne Ostern
                                              Jay

                                              • Ja, ja, und nochmals: ja!!

                                                Ich hoffe, eines Tages komme ich auch an den Punkt, an dem ich ohne ein Gefühl des Zwangs einfach so ausschauen, mich kleiden kann etc. wie ich will. Noch bin ich nicht so weit, aber zum Glück gibt es genug Vorbilder (Dich zum Beispiel!).

                                                Schreibe einen Kommentar

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