• Private XII | (Don’t) #droptheplus •

• Private XII | (Don’t) #droptheplus •
Warum ich finde, dass #droptheplus eine schlechte Idee ist…
…im Moment.
(und andere Hashtag-Ideen, die wir stattdessen nutzen sollten)

Wir haben so hart daran gearbeitet, Plus Size salonfähig zu machen (und sind immer noch nicht fertig damit!). Die letzten zwei Jahre waren für dicke Menschen wirklich sehr erfolgreich, nicht nur für Frauen, sondern auch Männer. Und trotzdem benutzen die Leute immer noch den Hashtag #droptheplus und wollen, dass alle damit aufhören, den Begriff “Plus Size” zu nutzen – als ob er etwas Schlechtes wäre!

Seien wir mal ehrlich – dick ist nicht das Gleiche wie dünn (ach?). Und es wird nach wie vor noch lange Zeit dauern, bis jeder verstanden hat, dass wir, obwohl wir nicht alle gleich aussehen (vor allem, wenn es um unsere Körperformen geht), alle (Größen) gleich sind. Gleich viel wert und gleich schön.

#dropthenegativity • #mybodyismyfriend

Es ist nicht verkehrt, einen besonderen Begriff zu nutzen, um dicke Menschen zu beschreiben, solange wir ihn nicht zu etwas Negativem machen. Also: #dropthenegativity – lasst die Negativität sein!

Die Menschheit hat schon immer gern Dinge beschrieben und wird das auch weiterhin für immer tun, deshalb haben wir solche beschreibenden Adjektive wie dick und dünn, aber auch groß und klein, blond und braunhaarig, grünäugig und blauäugig,… und normalerweise werden diese Adjektive auf neutrale oder sogar positive Art genutzt. Es ist nie schlecht, ein großes, dünnes, blondes und blauäugiges Mädchen zu sein. Oder ein kleines, dünnes, braunhaariges Mädchen mit grünen Augen. Die einzig schlechte Sache, die ein Mädchen (und auch ein Junge) sein kann, ist dick. Dick ist hässlich. Dick ist negativ. Man könnte sogar anfangen, “dick” aus den Wörterbüchern zu streichen und stattdessen mit “hässlich” zu ersetzen – keiner würde sich drum scheren. Nur, dass man dann kein spezielles Wort mehr dafür übrig hätte, um jemanden so richtig zu verletzen. “Du bist dick!” – nicht “du bist missgünstig, neidisch, hinterlistig oder intrigant” ist schlecht. Du bist nur dann widerlich, wenn du dick bist.

Warum sehen wir unseren Körper immer nur als unseren Feind? Er ist ein Geschenk, ein Wunder – und ist unser Freund!

#proudofbeingme • #dropthestupideuphemisms

Und ja, ich verstehe, dass wir, wenn wir das mit dem plus, dem dick, dem hässlich sein lassen, wir vielleicht in der Lage dazu wären, dick zum Gleichen wie dünn zu machen. Aber trotzdem – selbst wenn wir den Unterschied nicht erwähnen, wird er immer noch da sein, und die Menschen werden ihn feststellen und – zumindest in ihren Gedanken – sich ihren Teil dazu denken. Wenn sie also nicht über euch mit dem Wort “plus size” nachdenken, tun sie es vielleicht mit dem Wort “dick” oder “kurvig” (oder eins von diesen total bescheuerten Wörtern für dicke Frauen wie “flauschig” oder “vollschlank” – bitte hört auf damit, die sind so peinlich!). Und das ist okay. Denn wir sehen ja auch nicht gleich aus. Und das ist etwas, auf das wir stolz sein sollten. Stolz auf Vielfalt. Stolz darauf, dass wir Individuen sind und nicht Kopien.

#curvysexa-fuckoff
(naja, vielleicht benutzt ihr den hier nicht als Hashtag…)

Ich bin mehr als enttäuscht, wenn ich sehe, dass jemand den Hashtag #droptheplus benutzt, vor allem, wenn er von Plus-Menschen selbst kommt. Wir haben sogar Plus-Size-Vorbilder und Pioniere wie Ashley Graham, die sagen, dass sie nicht “plus size” genannt werden wollen. Und wenn das passiert, macht mich das wütend. Denn Leute wie Ashley verändern nicht einfach nur die Welt als Plus-Model (!), sondern machen damit auch noch Geld. Ashley ist nicht bekannt dafür, eines der üblichen Models auf dem Cover der “Sports Illustrated” zu sein – sie war das erste Plus-Size-Model dort. Sie wird dafür bezahlt und ist dafür bekannt, plus size zu sein, und genau so ist sie auch wundervoll – und trotzdem zieht sie es vor, ein so dummes und lächerliches Wort wie “curvysexalicious” zu benutzen, wenn sie sich beschreibt – denn wegen seiner Kurven sexualisiert zu werden scheint besser zu sein als dick genannt zu werden (nunja… – aber wir könnten an einem Punkt sein, wo wir vor allem auch dank ihr “dick” und “plus size” in etwas Positives verändern könnten!).

#fatisnotevil

Das mit dem “plus” sein zu lassen, wäre das Gleiche wie ignorieren, wer wir sind. Denn wir müssen die Worte “dick” und “plus size” einfach nur wieder für uns zurückgewinnen und sie wieder in etwas so Neutrales und Positives wie all die anderen beschreibenden Adjektive verwandeln – denn dick sein ist nichts anderes als all die anderen Körperformen auch. So lange wie uns gut fühlen, so wie wir sind.

Es wird wohl vielleicht mal ein Tag kommen, an dem die Welt bereit dazu ist, damit aufzuhören, alles zu beschreiben und in Kategorien zu stecken, aber bis dahin lasst uns damit aufhören, so oberflächlich zu sein. Lasst uns dick und dünn sein, groß und klein, blond und braunhaarig, blauäugig und grünäugig – und allen zeigen, dass das nur die Oberfläche von endlosen Adjektiven ist, die uns wundervoll, grandios und schön machen. Denn wir sind mehr als nur unsere Körper.

#morethanjustmybody

• Private XI | Interaction •

• Private XI | Interaction •

Nicht mehr allzu lang und ich blogge bereits seit 8 Jahren (zehn um genau zu sein, aber dieser Blog hier existiert “nur” seit knapp 8 davon). Damals, 2009, war Bloggen anders. Nachdem ich angefangen hatte, über meinen Alltag auf einem persönlichen Blog zu schreiben (und glaubt mir, das war gar nicht so interessant, wie es klingt, denn es ging nur um Schule und Musik und war praktisch die ganze Zeit ziemlich traurig), fand ich heraus, dass es noch mehr gibt – Modeblogs, Beautyblogs, naja, Blogs über ein bestimmtes Thema eben. Eines Tages, ich lag krank im Bett (mal was ganz Neues!), beschloss ich, dass ich auch einen Fashionblog machen will – aber nicht den typischen Fashionblog. Einen, der sich nur um meine Outfits dreht. Und so fing das mit “Lu zieht an.” an.

Erst war das ganz schön seltsam. Meine wenigen Freunde (und die Hälfte davon waren männlich) waren nie so wirklich interessiert an Mode. Ziemlich “basic”, wenn es um Outfits ging, während ich doch ganz schön “anders” war, extrovertiert und extravagant (hat sich nicht geändert, hm?). Natürlich haben sie Kommentare hinterlassen, weil sie meine Freunde waren, aber – seien wir mal ehrlich! – sie waren mit Sicherheit nicht so recht daran interessiert. Ich fing an, anderen Modeblogs zu folgen – und Beautyblogs. Kommentieren war die wichtigste Sache damals, die Interaktion mit anderen Bloggern, mit seinen Lesern – Diskussionen und einfach ein paar nette Worte. Wenn man einen Kommentar bei einem anderen Blogger hinterließ, kamen die Leute dann bei einem selbst vorbei, um zu sehen, wer du bist. Und hinterließen dann auch einen Kommentar. So wuchs dann langsam die eigene Community, die Leserschaft – die Reichweite. Und sie war Gold wert, denn aktive Follower sind das, was den Blog am Leben erhält, was den Blog zum Blog macht und dementsprechend zu etwas anderem als einem Magazin. Etwas Persönliches und doch Öffentliches – ein Ort für jedermann.

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• Recap & Thoughts | #BeachBodyNotSorry 2016 •

• Recap & Thoughts | #BeachBodyNotSorry 2016 •

Es ist schon ganz schön kalt draußen, aber ich möchte noch schnell über das diesjährige #BeachBodyNotSorry-Projekt reden und nochmal einen Blick auf die Strandlooks werfen, die ich diese Saison getragen habe. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass dicke “Beachbodies” dieses Jahr präsenter denn je waren. Natürlich waren da ein paar sehr wichtige Momente wie zum Beispiel → Ashley Graham auf dem Cover der “Sports Illustrated” oder das neueste → “All Woman Project” gestartet von Clementine Desseaux und Charli Howard (mit ganz wunderbaren Badesachen von Phylyda – ich hoffe, ich kann nächstes Jahr auch mit der Marke zusammenarbeiten!). Aber wir hatten auch viele Blogger, die ihre Beachbodies überall gezeigt haben, und es macht mich stolz zu sagen, dass ich – wieder – ein Teil davon bin.

Leider konnte ich dieses Mal nicht so viele Looks wie → letztes Jahr zeigen – einerseits hatte ich einfach nicht so viele neue Badesachen (ich wollte nicht alles nochmal zeigen, aber auch nicht haufenweise Geld für neue Sachen ausgeben – denn unser Sommer hier in Deutschland ist ja schließlich nicht lang genug, um unzählbare Massen an Bikinis und Badeanzügen zu horten), andererseits hab’ ich 90% des Sommers verpasst, weil ich sehr krank war. Auch das Shooten, bevor die eigentliche Badesaison anfängt, war nicht so hilfreich, also habe ich es nur geschafft, fünf Looks zu machen (plus zwei “bedeckte” Beach-Styles, was heißt: einer mit Kaftan und einer mit transparenten Sachen überm Bikini).

Also, Zeit für den Rückblick meiner #BeachBodyNotSorry-Looks 2016…

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• Private X | My Body is not your Fetish •

• Private X | My Body is not your Fetish •

My Body is not your Fetish by Lu zieht an.® | Photo: Rebecca Wunsch

Photos: Rebecca Wunsch

Heute geht es um sexistisches Verhalten, um Dicksein als Fetisch und meine Gefühle all dem gegenüber. Ich weiß, dass meine Sicht darauf wohl nicht die von allen ist, aber es ist etwas, worüber ich schreiben und meine Gedanken ausdrücken will, denn mit der stetig wachsenden Followerzahl, vor allem auf meinen Social-Media-Kanälen, kommen auch die Nachrichten, die ich bekomme und die eindeutig sexistisch sind, viel öfter, als sie sollten. Eigentlich sollte es gar keine geben. Denn mein Körper gehört mir, auch wenn ich ihn euch zeige, allen Menschen im Internet präsentiere und damit auch vielen Menschen, die einen sogenannten Fettfetisch haben. In der Öffentlichkeit zu stehen heißt nicht, dass es Fremden erlaubt ist, mir Privatnachrichten auf Instagram und/oder Facebook zu schreiben, in denen sie nach Nacktfotos fragen (oder Fußbildern oder meinen alten Schuhen), mir Bilder ihrer Penisse schicken, mir Heiratsanträge machen (natürlich werde ich auf jeden Fall “ja” sagen und jemanden heiraten, der nicht mal daran gedacht hat, sich vorzustellen – und vergessen hat nachzuschauen, ob ich schon verheiratet bin!) oder mich darum bitten, ihr Sklave zu sein. Mein Körper ist nicht deren Fetisch und ich bin nicht hier, um ein Teil ihres unangemessenen Sexualverhaltens im Internet zu sein.

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