• Private VIII | Fat •

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“Du bist nicht dick, du bist schön!”

Ich lese das so oft und es ist vermutlich einer der Kommentare, der dicke Menschen am meisten verletzt, obwohl er dazu gedacht ist, jemanden glücklich zu machen und gut fühlen zu lassen. Und obwohl er erst gar nicht so schlecht klingt, ist er gar nicht mal so nett, wie es zunächst scheint, wenn man darüber nachdenkt.

Du bist schön. Punkt.

Leider ist unsere Gesellschaft noch nicht so weit zu verstehen, dass “dick” nicht gleich schlecht oder hässlich ist, während “dünn” das Synonym für Schönheit und alles Positive ist.
Dick zu sein impliziert, dass zumindest eine Sache an dir schlecht ist – dein Körper. Und deshalb kannst du in den Augen unserer Gesellschaft nicht schön sein. Warum ist das so? Das ist so vollkommen falsch!

Du kannst dünn und schön sein und du kannst dick und schön sein. Es gibt kein richtig und falsch.

Dann sind da aber wieder die Leute, die gerne sagen: “Wenn du ein paar Kilo abnehmen würdest, wärst du wunderschön!” – oh wirklich? Wenn du dein Hirn benutzen würdest, könntest du vielleicht mal was Intelligentes sagen!
Wenn die Leute denken, dass ich schön bin, warum wollen sie mir dann empfehlen, abzunehmen, um für sie “perfekt” auszusehen? Nur, weil ich nicht in ihr manipuliertes Schönheitsbild passe, muss ich mich nicht für sie ändern. Sie sind es, die sich ändern müssen – ihren Kopf frei machen und damit anfangen, Vielfalt zu akzeptieren, andere Formen von Schönheit und dass wir nicht die Schönheitsstandards unserer dummen Gesellschaft erfüllen müssen.

Bitte hört mit diesen beleidigenden Komplimenten auf! Denn es ist nicht nett, anderen zu sagen, dass ihre Schönheit von ihrer Körperform – und eurer Meinung darüber – abhängt.

“Hör’ auf, dich dick zu nennen!”

Warum sollte ich? Ich habe meinen Körper akzeptiert und ich habe akzeptiert, dass ich dick bin. Weil ich dick bin. Ich bin übergewichtig und trage im Durchschnitt eine Größe 44. Daran ist nichts falsch – solange ich gesund bin und mich gut fühle, solange ich mich so akzeptiere. Und wenn ich das nicht tue, sollte ich etwas ändern. Sei es eine Gewichtsabnahme oder eine Veränderung meines Looks, meiner Kleidung, meines Haarschnitts – alles ist möglich, um mich besser fühlen zu lassen.

Es liegt aber nicht an anderen, mir zu sagen, was ich über mich denken sollte oder wie ich mich selbst nennen sollte, auch wenn es als Aufmunterung gedacht ist, wenn mir jemand erzählt, dass ich nicht dick bin. Und es ist auch nicht das richtige Kompliment, wenn man mir sagt, dass ich abgenommen habe oder dünner aussehe – es fühlt sich nur so an, weil in unserer Gesellschaft dünn sein das Nonplusultra ist, und wenn man das Ziel, dünn sein, erreicht hat, werden die Leute begeistert sein, von deiner “Kraft” und “Stärke” und deiner “Disziplin” – denn dicke Menschen haben nichts davon, sie haben keine Kraft, sind nicht stark und Disziplin ist für sie ein Fremdwort. Zur Hölle!
Lasst uns damit anfangen, Menschen Komplimente zu machen, indem wir ihnen sagen, wie toll sie sind, wie wunderbar ihr Charakter ist – nicht ihre Körper. Natürlich ist es richtig, jemandem in der Form ein Kompliment zu machen, dass man sagt, dass man eine Veränderung bemerkt, wenn derjenige hart dafür arbeitet, sich besser zu fühlen, aber “du hast abgenommen – du siehst toll aus!” ist nicht der beste Weg dafür. So wird es damit weitergehen, dass wir uns gegenseitig der Gehirnwäsche unterziehen und weiterhin denken, dass dick sein das Schlimmste ist, was man sein kann.

Ich bin dick.
UND schön.
UND glücklich.
UND sexy.
UND erfolgreich.
UND lustig.
UND stark.
UND stolz.
(UND SO VIELES MEHR.)

• Private IV | #ImNoAngel •

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Photos: Charosé
Lingerie: Agent Provocateur
“Cassia”, ”Tina” and “Iyla” bra
H&M+ pants

Vor ein paar Tagen wurde die Victoria’s Secret Show 2015 in New York gefilmt und wird am 8. Dezember ausgestrahlt. Da war ganz schön was los und ich hatte das Bedürfnis, ein Bild auf → Instagram zu posten, das euch eine besondere Message vermitteln soll. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht genug ist, mehr so ein Tropfen auf den heißen Stein (und ich habe auch einige sehr traurige Kommentare lesen müssen, von Leuten, die entweder den Gedanken dahinter nicht verstanden haben, oder sehr unfreundlichen, hirnlosen Idioten), aber da wir nie aufhören sollten, über Größenvielfalt und “Body Positivity” zu sprechen und vor allem auch etwas gegen “Body Shaming” tun sollten, nehme ich heute die Bilder meines letzten Shootings mit → Mici (die dieses grandiose Projekt → Charosé mit ihrer Freundin → Summer hat, beide übrigens tolle Blogger!) her und möchte das, was ich zu sagen habe, noch mehr verbreiten und hoffentlich ein paar Meinungen ändern.

Das hier habe ich unter → meinem Bild auf Instagram geschrieben:

“Bei all dem Trubel um die #victoriassecretshow gerade, ist es Zeit, euch daran zu erinnern, dass die Körper dieser Models nicht die einzige Körperform ist, die gut ist – jeder Körper kann schön, sexy, bewundernswert und etwas, zu dem man aufschaut, sein. Ihr seid nicht weniger wert, nur weil ihr nicht wie die “Angels” auf der Bühne ausseht. Ihr seid nicht weniger sexy, weil ihr einen dicken Bauch oder kräftige Oberschenkel habt, ihr seid nicht ekelhaft, weil ihr kein Sixpack oder keine Thigh Gap habt. Bitte denkt immer daran: ihr sollt nicht wie ein Unterwäschemodel aussehen, sie sollten nicht euer größtes Ziel sein und ihr dürft ihr selbst sein, komplett bekleidet, in Unterwäsche oder nackt. Ihr seid gut so, genau wie ihr seid. Oh und weil ich gerne Größenvielfalt und nicht Body Shaming promote: die Models sehen großartig aus, darum geht es gar nicht! Es geht darum, sich selbst zu lieben und nicht nur den eigenen Körper, sondern auch den der anderen zu akzeptieren.”

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• Plus Size Fashion Days Hamburg 2015 •

• Plus Size Fashion Days Hamburg 2015 •

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Photos: Andreas Grav and
Belmondo Photography for Plus Size Fashion Days

Heute will ich ein paar Bilder der diesjährigen → Plus Size Fashion Days hier in Hamburg mit euch teilen. Es war eine ganz verrückte und unglaubliche Zeit, eine (hoffentlich dann doch nicht) einmalige Erfahrung und hat so viel Spaß gemacht! Tanja, die Gründerin der deutschen PSFDays hat mich gefragt, ob ich ein Teil davon sein möchte, eins der Models auf dem Laufsteg, und ich habe nicht eine Sekunde gezögert und zugesagt. Teil dieses “Body Positive”- und “Size Diversity”-Projekts zu sein, ist eine Ehre und ganz ehrlich: ich wollte schon immer wenigstens einen Tag in meinem Leben mal Model sein – weil ich ja eigentlich viel zu klein dafür bin, um das wirklich zu tun (was mich übrigens wirklich ein bisschen traurig macht!).

Natürlich steckt hinter der ganzen Show ganz schön viel Arbeit und Training. Wir haben am Donnerstag mit den Fittings angefangen und ich wurde für Manou Lenz, Happy Size und Beautiful Curves ausgesucht. Ich war sehr zufrieden mit meinen Outfits, zwei wunderbaren Kleidern, Farbe und der schönsten leuchtend pinken Lingerie für meinen letzten Walk. Ja, ihr lest richtig: Lingerie. Unterwäsche. Halbnackt. Ich. Lasst es mich so sagen: mein ganzer Körper hat gezittert, mein Herz hat wie ein Maschinengewehr geklopft und meine Knie haben sich wie weiche Butter angefühlt, als ich zum Schluss so dastand, neben all den bekleideten Mädels. ;) Aber es war grandios. Der Veranstaltungsort, die Kulturkirche in Altona, war rappelvoll und die Menge ist ausgerastet, als wir im Dunkeln auf die Bühne kamen und die Lichter dann auch angingen. So, so verückt! Und eine ordentliche Portion Adrenalin war auch dabei! ;)

Leider war es für mich als Model unmöglich, Fotos zu machen, aber glücklicherweise hat mein Mann als Bloggerersatz einen Front-Row-Platz bekommen und ein paar Schnappschüsse gemacht. Und zum Glück waren auch einige Profi-Fotografen da (→ Belmondo Photography und → Andreas Grav zum Beispiel), deren Bilder ich freundlicherweise mit euch teilen darf. :)

Das offizielle Video ist leider noch nicht online, aber hoffentlich ganz bald – natürlich bekommt dieser Post hier ein Update, sobald es verfügbar ist, und ich gebe auf meinen Social Media Kanälen Bescheid. ;) Also vergesst nicht, mir auf Instagram, Facebook und Twitter zu folgen. Und vielleicht sogar auch auf Snapchat (luziehtan). ;)

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