• Five things I can’t read, hear or see anymore – Plus Size Edition •

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Ich wurde auf Instagram zum “Fünf Dinge, die ich nicht mehr lesen, hören oder sehen kann”-Tag getagged und hab’ mich entschieden, mitzumachen – allerdings mit einer Plus-Size-Edition davon. Es gibt viele Dinge, die ich da gar nicht mehr so wirklich packen kann. Eigentlich ist das ganze Plus-Size-Ding ein bisschen verkorkst und um ehrlich zu sein: es sollte den Begriff “Plus Size” gar nicht geben. Vielfalt ist der Schlüssel – für alles.
Aber bis wir die wichtigen Veränderungen endlich hinbekommen, sind hier fünf Dinge, die mich wirklich nerven. Nehmt es nicht zu ernst, es geht um meine Meinung und bitte habt auch eure Eigene. Vielleicht teilen wir ein paar der Punkte, vielleicht nicht. Vielleicht habt ihr noch mehr Sachen im Kopf, also teilt sie gerne in den Kommentaren mit allen. Ich bin wirklich gespannt, was eure fünf Dinge sind, die ihr nicht mehr lesen, hören oder sehen könnt! ;)


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“Echte Frauen.”

Eigentlich ist das ganz schön beleidigend – jede Frau ist eine echte Frau. Warum ist es so cool, nur kurvige (noch ein Adjektiv, das irgendwie falsch ist – nicht jede dicke Frau ist kurvig!) und dicke Frauen “echt” zu nennen? Wenn man das wichtige Chromosom hat, ist man eine echte Frau. Selbst wenn man transsexuell ist, sage ich: du bist eine echte Frau. Weil es so ist, wie man sich fühlt. Wenn du dich wie eine Frau fühlst, bist du auch eine. Punkt. Da bedarf es keiner Beschreibungen – oder nennen wir es mal Euphemismen – für dicke Frauen. Wir sind nicht “vollschlank” oder “üppig” (und die Liste an bescheuerten Worten ist unendlich). Wir sind dick. Und das ist okay, weil es ein Adjektiv ist – wie groß, blauäugig, blond, dumm und: oberflächlich. So wie dieser “echte Frauen”-Blödsinn.


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“Darin siehst du dicker aus als du bist / das ist total unvorteilhaft!”

Ja, also, sorry, aber das ist mir egal. Mode ist so viel mehr als nur schlanker aussehen. Es geht darum, zu tragen, worauf man in genau diesem Moment Lust hat. Mode ist nicht dafür gedacht, dich dünner aussehen zu lassen. Sie ist dafür gedacht, uns zu kleiden. Mode soll nicht andere dazu bringen, dich mehr zu lieben – denn, wenn du nackt bist, bist das eben du. Und wenn andere dich nur deiner Kleidung wegen lieben, wären wir wieder bei “oberflächlich”. Sagen wir mal: “echten Frauen” ist “vorteilhaft” egal. Natürlich ist es immer die sichere Wahl, sich seinem Körperbau entsprechend zu kleiden. Vorteilhaft kleiden lässt jeden gut aussehen. Aber warum vergessen wir immer, dass wir gut aussehen, wenn wir uns gut fühlen? Mode ist nur ein kleiner Zusatz. Und wenn ich jetzt dieses enge Kleid tragen will und man meine Speckrollen sieht, dann ist das, wer ich bin und wie ich gerade gesehen werden will. Ich will nicht jemand anderes sein oder aufhören, wie ich auszusehen. Und wenn das heißt, dass ihr mir sagt, dass ich dicker aussehe, als ich bin: das ist okay. Ich bin deshalb nicht böse, wenn ihr findet, dass ich sein für euch dicker aussieht, auch wenn ihr eben einfach seht, was da ist (einen Sack überwerfen macht mich auch nicht schlanker, sorry!), aber: ich kann es nicht mehr hören oder sehen. Auch bei anderen nicht.


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“Aber die ist doch gar nicht Plus Size!”

Also… Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Models wie Ashley, Candice, Denise oder Robyn ziemlich egal ist, weil sie einen Haufen Kohle damit machen, in Sachen Mode nunmal “Plus Size” zu sein. Natürlich weiß ich auch, dass es ziemlich beschissen ist, wenn man jemanden mit einem wunderschönen normalen Körper sieht, der etwa einer 38/40 entspricht und “Plus Size” genannt wird. Aber meine Lieben, das ist nun mal Mode. Das tut mir leid und auch wenn ich genauso finde, dass das geändert werden muss, ist das nun mal, wie es ist. Entweder bist du “Size Zero” oder “Plus Size”. Das ist das Business. Es liegt an uns, uns daran zu erinnern, dass wir vielleicht dicker sind als eine “Size Zero”, aber wir a) genau so, wie wir sind, schön sind und b) kein Modebegriff sind. Wir sind nicht ein Begriff, keine Größe, keine Nummer in unseren Jeans, kein Etikett. Wir sind Menschen, die gut sind, wie sie sind. Und immer nur zu meckern, dass diese Models nicht das sind, was sie eben arbeiten, ist auch eine Art von Bodyshaming – für beide Seiten. “Plus Size” ist keine Beleidigung, bitte versteht das endlich!


Ockerfarbene Leinensäcke

Das ist mein Begriff für diese fürchterliche und leider für (hoffentlich nur) Deutschland typische Plus-Size-Bekleidung. Ihr werdet NIE dünner und NICHT IN EINER MILLION JAHREN besser in diesen fäkalfarbenen Klamotten aussehen. Glaubt mir. Alle Plus-Size-Läden sollten aufhören, die zu verkaufen. Um ehrlich zu sein, sind die nämlich wirklich abstoßend.


Die typischen Plus-Size-Prints, in Kombination mit winzigen Strasssteinchen und sexy Zitaten wie “Happy Day!”

Nein. Einfach nur nein. Ich will eigentlich gar nicht mehr sagen, aber: diese riesigen Blumenprints oder abstrakten Muster sind schlimm genug. Sie sind nicht modern, nicht stylish, nicht cool. Aber als ob das nicht genug wäre, lieben es die Plus-Size-Marken (ist das eigentlich nur noch ein weiteres deutsches Problem?), sie auch noch mit winzigen Strasssteinchen-“Prints” – wie daraus geformte Herzchen oder Sternchen – zu kombinieren. Und natürlich muss da dann noch ein “motivierender” Spruch oder irgendwas anderes Sinnloses auf’s Shirt: “Happy Day!” (nicht mit diesem Teil), “Miami 68” (ich glaube, nicht) oder “Summer” (am besten trägt man das im Winter). Ich wiederhole: NEIN.

• #BeachBodyNotSorry •

• #BeachBodyNotSorry •

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de-2ENBR
Photos: Falko Blümlein
Silk Blouse: Johnny Was (via navabi)
Swimsuit: Robyn Lawley Swimwear (via navabi)
Earrings: Chanel
Alternatives: Jayley silk kimono,
Robyn Lawley swimsuit (other color)

Die → #BeachBodyNotSorry-Kampagne von swimsuitsforall ist wahrscheinlich die beste Aktion des Jahres. Denise Bidot ist eine meiner liebsten Plus-Models, sie ist einfach wunderschön! Sie ist aber nicht einfach nur schön, sondern auch Mutter, das heißt, dass ihr Körper auch schon eine wunderbare Liebesgeschichte hinter sich hat. Da sind also ein paar “Love Marks” (ja, so will ich sie nennen!) auf ihrem Bauch. Auch Cellulite hat sie, so wie wohl jeder auf diesem Planeten (ja, auch Jungs und Männer können das haben!). swimsuitsforall hat die “Beach Body. Not Sorry.”-Kampagne mit ihr gemacht, ganz ohne Photoshop. Und OMG – sie sieht sooo heiß aus! Ich schaue da gar nicht auf die “Makel” (warum sollten wir die eigentlich so nennen?), alles, was ich sehe, ist eine der schönsten Frauen der Welt, die sexy Bademode trägt (ich liebe die Arbeiten von Adam Saaks, diese am Körper zerschnittenen und geknüpften Bodies sehen jedes Mal absolut grandios aus – ich wünschte, ich hätte auch einen!) und dabei wie eine Göttin in Bikinis und Badeanzügen aussieht.

Also: ich bin zwar wohl kein Model so wie sie, aber hier ist mein #BeachBodyNotSorry-Style – der erste von (aktuell) drei, die wir an ein paar der Strände in und um Hamburg geshootet haben. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass ich im Reinen mit mir und meinem Körper bin und dass ich kein Photoshop oder andere Programme brauche, um meinen Körper auf den Bildern zu verändern (naja, ich hab’ auch nicht mal PS, also könntet ihr mich nicht mal dabei erwischen, wie ich das ausprobiere!).
Wenn es draußen heiß ist, so wie zur Zeit, ist alles, was ich tun will, mich fast komplett nackt zu machen, ins kalte Wasser zu springen und Spaß zu haben, so wie alle anderen auch. Ich will meine Zeit nicht damit vergeuden, über dumme Leute um mich herum nachzudenken, die von dem Blick auf meine dicken Oberschenkel, meinen riesigen Hintern und alles andere, das eben größer ist als sonst, angeekelt sind. Das bin ich. Ich bin kein Bild in einer Zeitschrift. Ich bin ein menschliches Wesen. Und damit ich nicht wegschmelze, genieße ich meine Zeit am Strand so wie jeder andere auch – ohne sie zu beurteilen und vor allem auch nicht mich.

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