• JahresrückBLOG 2017 | III – New Year, New Me… literally. •

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Photos: Katharina Kerwer
» Düsseldorf | Hyatt Regency


2017 war ein Jahr der Veränderungen. Es war das schlimmste Jahr meines Lebens und gleichzeitig das beste überhaupt. Die Leute sagen gerne „neues Jahr, neues Ich“, wenn sie in ein neues Jahr starten. Für mich bedeutet 2018 wortwörtlich, dass es ein neues Jahr mit einem neuen Ich sein wird, da ich mich bereits sehr geändert habe und immer noch in dieser Metamorphosen-Stimmung von 2017 bin.

Wenn ich so zurückschaue, bin ich mir ziemlich sicher, dass mir nichts besseres passieren konnte als das, was passiert ist, denn ich war festgehangen. Und ich war nicht glücklich. Ich war ganz furchtbar unzufrieden und ich war eine Gefangene meiner Ängste. Die Veränderung war unvermeidbar, auch wenn ich wünschte, es wäre etwas weniger schlimm oder zumindest nicht mit der Zerstörungskraft einer Atombombe passiert. Aber wenn ich darüber nachdenke, war das wohl notwendig – andernfalls hätte ich wohl nicht verstanden, dass ich etwas tun muss.

Also – hören wir mal mit dem Rumphilosophieren auf, denn das hier ist der letzte Teil meines Jahresrückblicks und alles, was ich jetzt noch machen will, ist einen Blick auf das werfen, was ich 2017 gelernt habe…

Ich liebe die #Truthbombs von Danielle LaPorte und diese hier wird mein Mantra für 2018.

1

Wieder allein – aber ich werde endlich selbstständig!

Ich bin wieder ganz allein. Das hat am Anfang wehgetan – sehr. Wenn man 8 Jahre mit jemandem verbringt, von dem man denkt, dass er „der Richtige“ ist und ihr beste Freunde wart und absolut alles miteinander geteilt habt, und dieser Mensch dann irgendwann nicht mehr an deiner Seite ist, fühlt sich das an wie ein Messerstich. In den Rücken. Ohne Vorwarnung. Es ist verwirrend und man fühlt so viele verschiedene Gefühle auf einmal. Aber es ist halt auch irgendwie so, dass genau das das war, was falsch gelaufen ist. Ich hatte meine Unabhängigkeit verloren – es war nicht wie zwei Menschen, die zusammen sind. Wir waren eine Person. Und jetzt hab‘ ich sie zurück, die Möglichkeit zu lernen, wieder – oder eher: endlich – selbstständig zu sein. Denn das war ich vorher nie. Und das ist das Aufregendste, was mir 2017 gebracht hat.

2

Wieder daheim – aber bei Menschen, die mich lieben!

Ich bin → wieder zurück bei meinen Eltern. Das war und ist auch immer noch seltsam, denn ich musste meine Privatsphäre und irgendwie auch meine eigenen Entscheidungen abgeben (denn ihr müsst wissen, dass meine Eltern in der Hinsicht ganz schön klettenmäßig sind und gerne wissen wollen, was so los ist, und ein Teil meines täglichen Lebens sein wollen – das ist okay, aber macht es auch etwas unmöglich, alles allein zu entscheiden). Auf der einen Seite ist das etwas, dass mich so, so sehr nervt. Aber auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich bei Menschen bin, die mich lieben. Meine Eltern lieben mich so sehr und ohne sie hätte ich direkt nach der Trennung kein Dach überm Kopf gehabt. Es ist gut zu wissen, dass ich geborgen bin und geliebt werde. Und ich weiß, dass meine Eltern mir helfen wollen und für mich da sind, egal, was passiert. Das ist ein großartiges Gefühl.

3

Zurück in der Provinz – aber wo ich alles kenne!

Ich musste meine Lieblingsstadt verlassen und zurück ins Dorf ziehen, wo ich aufgewachsen bin und wo ich mich vor fast 4 Jahren so sehr gefreut hatte, es zu verlassen, um endlich mein eigenes Leben zu leben. Ich hatte die Chance, erwachsen zu werden, aber stattdessen haben mich meine Depressionen und Angststörungen so klein und verängstigt gemacht. Jetzt bin ich unter anderen Umständen zurück. Ich bin fast 28 Jahre alt und schäme mich, zu sagen: ich bin noch nicht erwachsen. Ich bin in den letzten Jahren nicht erwachsen geworden. Aber 2017 musste ich endlich die ersten Schritte zum Erwachsenwerden machen. Und habe die Chance bekommen, an gewohnten Orten erwachsen zu werden, nicht in einer Stadt, die ich noch nicht kannte, als ich all das machen sollte, und wo ich Angst hatte. Ich kann jetzt die erwachsene Frau werden, die ich sein will, da, wo ich alle und jeden Ort kenne. Das ist ziemlich cool.

4

„Zuhause“ ist eine Entscheidung, die dein Herz trifft!

Trotzdem ist das, was ich im Moment am meisten will, immer noch zurück nach Hamburg zu gehen. Die Stadt zu verlassen hat mir ein so starkes Verlustgefühl verpasst, weil es sich dort einfach so sehr nach Zuhause anfühlt. Als wir nach Hamburg gezogen sind, war ich noch nicht bereit. Ich war nicht bereit, allein zu sein, in einer Stadt so weit weg von meiner eigentlichen Heimat zu leben, weit weg von meinen Eltern, meinen Freunden. Ich war nicht bereit, weil meine psychische Gesundheit noch nicht bereit war. Ich bin es immer noch nicht ganz, aber ich arbeite hart daran, der Mensch zu werden, der bereit ist, zurückzukommen. Denn ich will, dass es eine Entscheidung ist, und nicht ein Versuch. Aber die Stadt zu verlassen hat mir klargemacht, dass das der Ort ist, an dem ich sein will, und das wird mein Fokus für 2018. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch nicht das Jahr sein wird, in dem ich zurückkomme, weil da noch so viel vorher zu erledigen ist, aber ich will dieses Jahr alles in die Wege leiten, für mein neues Leben in meiner Herzensstadt, indem ich die starke Frau werde, die ich bereits auf diesem Blog hier bin – denn das ist kein Fake, das ist der Mensch, der sich selbst liebt, aber der vergessen oder noch nicht mal gelernt hat, wie man genau so auch in anderen Teilen seines Lebens lebt.

5

Hilfe ist der Schlüssel!

Meine Therapie zu beginnen, war der wichtigste Schritt meiner Heilung. Nicht nur nach der Trennung, die mich dazu gebracht hat, diese Entscheidung zu treffen und um Hilfe zu bitten. Ich hätte das schon längst tun soll, vermutlich so vor etwa zwei Jahren – wer weiß, vielleicht hätte ich all das, was passiert ist, vermeiden können. Aber dann bin ich ja doch wieder so froh, dass es passiert ist. Denn ich war in einer sogenannten toxischen Beziehung. Nicht, weil ich misshandelt wurde, sondern weil ich mit jemandem zusammen war, der mir keine Chance gegeben hat, mich zu entwickeln. Das war nicht seine Absicht, das weiß ich, aber es war der allergrößte Fehler auf seiner Seite. Nur durch das Ende dieser Beziehung hatte ich endlich die Möglichkeit, etwas an all dem, an mir, zu verändern. Ich wünschte nur, es wäre nicht so passiert, wie es passiert ist. Wie er es getan hat. Aber das ist eine andere Geschichte, die an einem anderen Tag erzählt werden soll.

Was jetzt gerade wichtig zu sagen ist, ist, dass um Hilfe zu bitten niemals falsch ist, → die Hilfe zu akzeptieren das Beste überhaupt ist und die Veränderung willkommen zu heißen das größte Geschenk ist, das man sich selbst machen kann.

6

Ich weiß jetzt, was ich will und was gut für mich ist!

Ich musste auf die harte Tour lernen, was ich will und was nie wieder passieren darf. Da lief so vieles falsch bei mir. So vieles, was ich unterdrückt habe, so vieles, was ich vorgespielt habe. So vieles, wovor ich Angst hatte und so vieles, das ich nicht ändern wollte, weil ich die Veränderung fürchtete. Aber genau das musste passieren. Ich schreibe das in diesem Post so oft (sorry not sorry), aber das ist wohl die Quintessenz von 2017: Veränderung. Zu verstehen, was ich will, was ich brauche, was ich nicht will und was mich unglücklich, krank, unzufrieden macht. Und darum zu kämpfen. Oder es loszulassen. Ich glaube, dass das der wohl wichtigste Teil vom Erwachsenwerden ist, zumindest für mich selbst. Und dass will ich so für mich übernehmen.

Es gibt so viele Dinge, die 2018 anders gemacht werden müssen, und wofür ich bereits die ersten Schritte in 2017 gemacht habe, und ja, das ist auch sehr aufregend und ich kann es kaum erwarten, euch mit auf diese Reise zu nehmen.

##Truthbomb#Danielle LaPorte#JahresrückBLOG#JahresrückBLOG 2017#New Year New Me#Private
13 comments
  • Toller Post! Ich liebe deine Outfits, aber ich mag es auch sehr, private Einsichten von dir zu lesen. Von Menschen generell. Weil man dabei manchmal feststellt, dass man mit ihnen oft dieselben Gedanken teilt. Und das ist ein schönes Gefühl und macht das Internet ein wenig mehr „heimelig“. Falls das jetzt nicht irgendwie komisch klingt :)

    Wir kennen uns nicht, aber ich wünsche dir trotzdem von Herzen, dass sich dein Leben jetzt für dich so entwickelt, wie du es dir wünschst. Manchmal braucht es solche harten Einschläge, damit man endlich aufwacht. Und trotz Verluste – oder gerade deswegen – stehen die Chancen dann gut, dass die nötigen Veränderungen endlich passieren. Wenn man die Chance wahrnimmt, aber das tust du ja. Ich sage immer: Everything happens for a reason.

    Alles Liebe
    Johanna

      • Es freut mich wirklich sehr, dass du das so siehst – ich finde auch, dass es gerne immer wieder mal etwas persönlicher sein darf. Gerade auch auf Blogs! Bei all der Oberflächlichkeit auf Instagram und Co. geht so vieles verloren, obwohl ja eigentlich das Privatleben ständig präsentiert wird. Aber es ist doch so vieles gestellt…

        Ich danke dir von Herzen! ♥ Es ist wirklich wahr, dass gerade dieser Einschnitt wahnsinnig wichtig für mich wahr und mir jetzt so viele neue Türen öffnet, die ich dankbar alle mal aufmache – und irgendwann ist die richtige dabei, durch die ich dann gehe. :) Chancen – super Sache!

      • Liebe Lu, Du hast so viel Mut und bist schon jetzt unglaublich tough! Solche Ehrlichkeit ohne kalkuliertes fishing for compliments findet man selten. Weiter so!
        Ich wünsche Dir ein wundervolles Jahr 2018!

        • Liebe Lu,
          danke für diesen Jahresrückblick – für die Offenheit, das Eingestehen und trotzdem (oder gerade deswegen!) Stark-sein.
          Mein Jahr war auch immer wieder turbulent. Irgendwo auf dem Weg habe ich die positive Sicht auf Dinge ein bisschen verloren. Ob das erst letztes Jahr war? Vermutlich nicht… Aber es wird Zeit, das anzupacken!

          Auf ein Jahr voller Veränderungen :)
          alles Liebe, Simone

            • Vielen lieben Dank dir, Simone! ♥
              Ich denke, dass 2017 irgendwie für viele ein mieses Jahr war mit vielen Tiefen, aber sicherlich auch einigen Höhen (siehe Teil 2 meines Rückblicks). Das positive Denken darf man echt nicht vergessen, das muss ich mir auch selbst immer wieder vor Augen halten – und es lohnt sich! :) Gemeinsam packen wir das!! ♥

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