• Time to grow up | VIII – About Struggles… •

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Über Schwierigkeiten…

 

Verrückte Zeiten… Ich wollte mit dem Blogpost noch abwarten, weil er kein einfach zu schreibender ist. Ich wollte abwarten, bis der März vorbei ist, denn damit endet auch gleichzeitig mein Job. Wieder einmal bin ich arbeitslos. Aber was für eine Ironie ist das eigentlich, dass es sich gerade anfühlt, als würde die ganze Welt durchdrehen. Manche von uns können von daheim aus arbeiten, andere wurden wegen diesem Virus gekündigt, wiederum andere sind jetzt noch wichtiger als jemals zuvor und arbeiten noch mehr daran, damit wir safe sind. Und jetzt gerade bin ich in der gleichen Situation wie viele von uns, aber nicht wegen einem bescheuerten Virus, der gerade versucht, die Menschheit auszulöschen. Es ist seltsam, über sowas zu schreiben, weil diese Pandemien ja irgendwie so wie in einem Film sind. Wir schauen uns Filme und Serien über die Apokalypse an, wissen alles darüber, wie man Zombies tötet (auf den Kopf zielen!), fühlen uns auf etwas wie „das Ende der Welt“ vorbereitet, und dann kommt sowas: eine weltweite Quarantäne. Alle stecken zu Hause fest. Keine sozialen Interaktionen mehr. Restaurants und Läden schließen, die Leute verlieren ihre Jobs, fürchten um ihre Existenzen, wir dürfen keine Freunde mehr treffen und trotzdem scheint die Sonne so als würden wir in globale Sommerferien starten. Und mittendrin in diesem Chaos sitze ich, fühle mich irgendwie hilflos und nutzlos und klein – mal wieder.

Struggles. Schwierigkeiten. Der heutige Blogtitel und dieses lustig aussehende Wort sind irgendwie genau das, was mein ganzes Leben in den letzten drei Jahren beschreibt. Ich habe gekämpft und gekämpft, bin gescheitert, hingefallen, wieder aufgestanden und habe meine Kämpfe weitergekämpft. Ich wurde auf eine so abartige Art und Weise gekündigt, werde nicht darüber sprechen, aber lasst mich sagen: es war unfair. Es war nicht in Ordnung, wie ich behandelt wurde. Es war demütigend. Und es hat so wehgetan, denn wenn ich auf die letzten drei Jahre zurückblicke, ging es ja doch irgendwie voran, dann wieder zurück, ich hatte kleine Erfolge, großere Verluste, das ganze Programm. Ich hab‘ alles durchgemacht und mich gerade endlich zum ersten Mal sicher gefühlt, mit einem Job, einem neuen Zuhause, dem Geld für ein anständiges Leben. Ich hatte nie aufgegeben, weil ich das Gefühl hatte, dass dieser Kampf es am Ende wert ist. Menschen haben mich verlassen. Meine beste Freundin konnte mich nicht mehr ausstehen, hat mir an den Kopf geworfen, es würde immer nur um mich gehen und ich wäre zu negativ. Ich konnte nicht verstehen, wie der Mensch, mit dem ich so viel zusammen durchgemacht habe und der mich wirklich am besten kannte, mich einfach verlassen konnte, mit dem Wissen, wie ich mich gerade fühle. Dann wiederum: sogar mein Exmann hat mich auf die hässlichste Art und Weise verlassen und er wusste, wie kaputt ich war, dank der Depressionen und Angststörungen. Die Leute scheinen kein Problem damit zu haben, mich zu verlassen, wenn ich sie am meisten brauche. Aber es scheint sie auch einfach nicht zu interessieren, offenbar wollen sie nicht mal wissen, was mit mir los ist. Das Gleiche scheint mir mit Jobs zu passieren. Die einzigen Konstanten in meinem Leben sind meine Eltern, die mich jederzeit und mit allem unterstützen, wenn es ihnen möglich ist. Sie bieten mir immer ihre Hilfe an und ich bin mehr als dankbar für die beiden. Sie sind mein Leben.

Aber um ehrlich zu sein: ich kann nicht mehr. Ich weiß, ich kann so vieles. Ich weiß, ich hab‘ in den letzten Jahren so viel gelernt, bin gewachsen, habe viele Erfahrungen gemacht, die andere in vielen Jahren durchleben – ich hab’s in nur drei Jahren gemacht. Ich hab‘ nie aufgegeben und ich will auch nicht aufgeben. Ich bin einfach nur müde. Nur, weil man weiß, dass man etwas kann, bedeutet das wirklich, dass man es auch tun muss? Die ganze Zeit? Ich schätze, ja. Aber was passiert, wenn man einfach nicht mehr kann? Das Leben geht weiter. Und es ist unheimlich. Das Leben hat irgendwie so eine ganz blöde Art, einem immer und immer wieder in den Magen zu treten, aber gleichzeitig zu verlangen, dass man weitermacht als wäre nichts passiert. Manchmal frage ich mich, ob das alles irgendwann aufhört und dann alles okay sein wird. Es fühlt sich nicht so an. Aber ich finde, dass es das muss. Das alles kann nicht umsonst sein. Ich will nicht, dass die letzten Jahre einfach nur wieder ein gescheiterter Versuch waren. Ich will, dass sie es wert waren. Ich will zurückschauen können und sagen: „Es war hart. Ich habe geweint. Ich habe so viel gekämpft. Ich war kurz davor, aufzugeben und dann ist es endlich passiert – alles hat einen Sinn ergeben. Es war nicht umsonst.

##TTGU#failing#fighting#frustration#giving up#Job#jobless#sadness#Struggles#Time to grow up
14 comments
  • Hallo,

    vielen Dank für deinen Beitrag, der hat mir wirklich Kraft gegeben. Ich habe zurzeit serh zu kämpfen mit der Kriese mein Geschäft läuft garnicht und ich habe nur Probleme zu Hause. Ich hoffe das es bald wieder Berg auf geht.

    Herzliche Grüße

    Jana

    • Vieles kann ich nachvollziehen, eigene Erfahrung. In vielen Sätzen erkenne ich mich wieder, die frühere Version von mir. Und ich denke du weißt so gut wie ich es kommt immer anders als geplant und unverhofft.
      Die jetzige Version meiner selbst hätte nie erwartet an dieser Stelle zu stehen und doch, ohne Ankündigung war ein Twist da.
      Den wünsche ich dir auch. Möglichst schnell, möglichst effektiv.
      Du hast schon ganz andere Sachen geschafft ❤️

      • Liebe lu
        Ich sende dir viele guten gedanken und eine herzliche umarmung nach hamburg und wünsche dir in dieser miesen zeit viel kraft und zuversicht.
        Du bist eine kämpferin, eine löwin, die sich auch aus diesem loch hochzuziehen weiss – irgendwann und irgendwie! Das hast du schon so oft bewiesen und wirst es auch diesmal schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Klar „kenne“ ich dich nur virtuell, aber ich bin zuversichtlich, dass eine starke frau wie du dich auch aus dieser situation rausboxt und einen neuen weg findest. Weisst du, auch wenn du dich jetzt nicht stark fühlst, beweist du dann stärke, wenn du dein leben wieder in die hand nimmst und du dich von nichts und niemandem kleinkriegen lässt. Und du bist so eine frau, die das kann, weil sie es lernen musste. Also alles nur stationen, die dich in deinem leben und deiner persönlichkeit weiterbringen und dich zu dieser frau macht, die du sein wirst, wenn du irgendwann dein glück gefunden hast!
        Herzlich, eve

        • Ich fühle so mit dir. Wenn man etwas unbedingt will, dann sollte man daran glauben und immer wieder aufstehen.
          Stärkt mich speziell in dieser schweren Zeit auch beruflich, danke dir fürs posten :)
          liebe grüße
          franzi von powder brows

          • Es fällt mir schwer, unter Deinen Text einen Kommentar zu schreiben. Ich möchte Dich so gerne aufmuntern, aber wie? Du bist eine Kämpferin, klar, aber Kämpferinnen sind auch mal müde. Wenn einem immer wieder etwas wegbricht, und wenn man immer wieder schlechte Erfahrungen macht, dann kann man vielleicht auch irgendwann einfach nicht mehr kämpfen. Und das wäre so schade! Du bist eine wunderschöne Frau, und Du bist klug. Man merkt Deinen Blogtexten an, dass Du reflektiert bist. Dass Du versuchst, aus dem Mist, der Dir passiert, noch etwas für Dich rauszuziehen. Chancen in den Krisen zu wittern. Es tut mir wirklich leid, dass Du Deinen Job verloren hast. Es sah so gut aus! Ich hoffe, Du kannst Deine Wohnung halten. Hamburg ist so verdammt teuer. Es wäre wirklich schön, wenn Du hier in dieser wunderschönen Stadt bleiben könntest. Vielleicht lugt der nächste Job ja schon an der nächsten Ecke. Ich drücke Dir so fest die Daumen! Ich wünsche, dass es Dir gut gehen möge. Dass Du dieses Tal durchstreifst und in einiger Zeit sagen kannst: War blöd, die Zeit, aber jetzt geht es wieder aufwärts. Ich verfolge Dein Internetleben ja jetzt schon seit vielen Jahren, und obwohl wir uns nicht kennen, bist Du mir ans Herz gewachsen. Ich wünsche Dir nur Gutes! Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber sie möge gut sein. Alles Liebe von Ella

            • Finde ich außergewöhnlich toll, wie du hier die Schwierigkeiten in deinem Leben beschreibst.
              So geht es vermutlich vielen gerade auch selbst.
              Wegen der Krise bin ich persönlich auch sehr am kämpfen. Habe vor ein paar Monaten ein Wimpernstudio aufgesperrt und nun ist alles geschlossen.
              Dein Artikel gibt mir die Kraft, die ich brauche um positiv zu denken und weiterzumachen, weil ich weiß, dass es irgendwann wieder bergauf geht.
              Liebe Grüße
              Tina von Wimpernverlängerung Salzburg

              • Thanks for this post and for being so upfront with how you’re feeling right now. So sorry you got laid off… Especially in these scary times! But just so you know, I’ve been following your blog and your insta for many years now and have perceived you as a strong person. Unfortunately, particularly for people who are real fighters, life can become tiring and struggling can feel quite like what life is all about at times. As someone who works as a counsellor for jobseekers over 50 I can tell you that people who have learnt how to fight and haven’t had the easiest of lives are the ones that are more confident and really more successful about figuring out their stuff as they have been able to push through hard times before. You can do this and you will grow even more!

                • Liebe Lu, mir fehlen gerade wirklich die Worte…. Fühl dich fest gedrückt ?. Es ist schwer, immer positiv zu bleiben, wenn auf jeden Fortschritt gleich wieder ein Rückschritt erfolgt. Gib nicht auf, Liebes. Egal wie.

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