• Private XXII | Game Changer •

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Photo: Jaqueline Filmore


BESTER. TAG. EVER. Manche denken jetzt vielleicht, dass ich über meinen Hochzeitstag spreche, aber nope – der beste Tag meines Lebens bisher war Samstag. Nicht nur, weil ich es geschafft habe, einen weiteren Punkt auf meiner → Single Bucket List abzuhaken und → Lukas Batteau, einen der allerbesten Künstler ever, zu sehen, sondern auch, weil ich das alleine gemacht habe. Ja. A-L-L-E-I-N-E. Irgendwie ist das ja sogar noch ein weiterer Punkt auf meiner Bucket List, weil ich mich da tatsächlich auf ein spontanes Abenteuer eingelassen hab‘. Weil nämlich keiner mitkommen wollte, hab‘ ich mich dazu entschieden, allein das Abenteuer anzutreten. Ich hab‘ mich also am Samstag in mein Auto gesetzt und bin den ganzen Weg bis nach Bad Homburg hochgefahren. Meine erste lange Fahrt überhaupt allein. Mein erstes Mal allein weggehen. Meine erste beste Entscheidung im Leben ever. Okay, ich übertreibe ein wenig, aber ja – die Entscheidung, diesen Trip allein zu machen war definitiv ein „Game Changer“, etwas, das mich verändert hat.

Also… wieso war das jetzt so ein „Game Changer“ für mich? Eigentlich muss ich da nur einen Punkt erklären: ich war noch nie jemand, der gerne Sachen alleine macht. Ich hab‘ immer Freunde gefragt, ob sie dabei sein wollen, egal bei was. Um ehrlich zu sein, bin ich einfach nicht gerne allein – es macht eben mehr Spaß, wenn man eine schöne Zeit mit jemandem verbringt, den man mag. Oder sogar mit jemandem, den man gerade erst kennengelernt hat. Und genau das dachte ich mir dann auch, als ich mich dazu entschieden hatte, allein zu gehen: vielleicht lerne ich ja dort jemanden kennen. Und wenn nicht, ist das doch auch egal! Ich mache etwas, das mich glücklich machen wird, weil ich zum Konzert von einem meiner liebsten Künstler gehe! Ich hatte ja sogar schon alle in der Gegend hier gefragt, ob sie mitkommen wollen, aber alle hatten schon was vor, also gab es nur zwei Möglichkeiten: alleine gehen oder gar nicht gehen. Und nicht zu gehen war keine Option, weil ich fand, dass die Chance, zu dem Konzert zu gehen, eine ziemlich gute ist, wenn man auch noch daran denkt, dass das auf meiner Bucket List stand. :)

Da war ich also, Samstagmorgen. Bin früh aufgestanden, war duschen, hab‘ mir was Hübsches für einen sommerlichen Tag und die zweieinhalbstündige Fahrt angezogen, meine Sachen gepackt, eine → Playlist für meinen Trip erstellt und mich ins Auto gesetzt. Ich hab‘ versucht, nicht darüber nachzudenken, dass ich noch nie so lang gefahren bin, auf der Autobahn, irgendwo hin, wo ich vorher noch nie war, verdammt nochmal allein, und hab‘ mich einfach selbst gefeiert, dass ich so mutig bin. Ich hab‘ mich gefühlt wie die Königin der Welt, als ich angekommen war und aus dem Auto gestapft bin. Ich hatte es ohne Probleme zu meinem Ziel geschafft. Allein. Und dann festgestellt, dass es total in Ordnung ist, allein zu sein. Keiner kennt mich und wir werden uns vermutlich nie wieder sehen, also wird es schon nicht so seltsam wie es sich ständig angefühlt hat. Ich bin also da hin, zur Bühne, und hab‘ ein wenig gewartet, bis ich Lukas Batteau getroffen habe und unglaublich glücklich war, jemanden treffen zu können, der so wunderbare Musik macht!

Wirklich seltsam wurde es dann aber erst, als sein Konzert 30 Minuten später losging und ich die Einzige war, die da stand wie ein komischer Groupie, aber hey: keiner kennt mich und wir sehen uns nie wieder. Also dachte ich „Scheiß drauf!“ und hab‘ die Musik genossen. ;) Danach hab‘ ich noch seine Familie und einen weiteren tollen Künstler, → Steve Savage kennengelernt, mir einen Cheeseburger besorgt und eine Freundin von vor fünf Jahren wieder getroffen! Und auf einmal ist mir klargeworden, dass das hier der beste Tag ever ist. Weil ich mir selbst bewiesen hab‘, dass ich alles machen kann. Dass ich niemanden an meiner Seite brauche. Dass ich machen sollte, was immer ich will und was immer mich glücklich macht, ohne darauf zu warten, dass andere mit dabei sind. Ich brauche niemanden außer mich selbst und meinen Willen, Spaß zu haben und etwas zu machen, worauf ich wirklich Bock habe. Und genau das werde ich ab sofort immer so machen!

In meinem „Single Bucket List“-Post hab‘ ich die folgenden Worte geschrieben – und am Samstag hab‘ ich das auch zum ersten Mal so gefühlt:

 

„Es geht darum, dass ich die beste Gesellschaft sein werde, die ich haben kann. Und das zählt. ♥“

#Allein#Alone#Bad Homburg#BOOM Design Markt#Concert#Game Changer#Konzert#Lukas Batteau#Private#Steve Savage
15 comments
  • Liebe Lu, das ist ein toller Bericht und ich habe mich ein wenig wiedererkannt. Ich mache mittlerweile sehr viel alleine, weil ich es leid bin zurück zu stecken, weil ich niemanden finden kann, der mich gern begleiten möchte. Ich wollte zum Beispiel immer wieder gern mal zurück nach Südtirol. Meine Eltern waren mit mir als Kind dort und zog es mich nur einmal dorthin zurück. Mein exmann wollte nie mit. Nun bin ich Single und letztes Jahr dachte ich, scheiss drauf. Ich mache das jetzt allein. Ich hatte auch große Angst diese weite Strecke alleine zu bewältigen. Noch dazu leide ich an Epilepsie und ich hatte riesige Angst. Es klappte aber ganz prima. Ich plante einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Ulm ein, nahm mir eine Ferienwohnung mit Blick auf die wunderbaren Berge und hatte eine Großartige Zeit. So toll, dass ich im September nich einmal fuhr. Auch die Wanderungen allein waren klasse. Ich lief immer ohne bestimmtes Ziel, ich hatte nie das Ziel es bis ganz oben zu schaffen. Aber immer wenn ich glaubte, ich kann jetzt nicht mehr, dachte ich auch: Mist, du bist jetzt so weit oben. Ein Stückchen noch. Und irgendwann stand ich tatsächlich ganz oben und ich war sowas von stolz. Mein Umfeld versteht es nicht wirklich, wie man denn allein Urlaub machen kann. Aber ich finde es mittlerweile toll mit mir allein sein zu können.
    Du machst das super so!

      • Hallo Bettina,
        Danke, dass Du Deine Erfahrung mit uns teilst, denn sie macht wirklich Mut und stimmt mich froh. Solche ‚Geschichten‘ brauchen wir ganz dringend. Diese sollten verbreitet werden anstelle der häufig vorherrschenden Negativität! Aber Hey, wir setzen was dagegen?
        LG Kirsten

      • […] I did a few crazy but funny things like → petting a fish in our local Botanical Garden (it’s fun, he really seems to like it!), gave a homeless person some money and a donut and spent about half an hour talking to her about life (and received a picture of her dogs which is now in my calendar forever), ate cupcakes alone (nobody judging me, haha!), sold a few clothes at the “Curvy Bloggerflohmarkt” in Fürth (and met some amazing new people!), went on a few → strolls through Hamburg and also here around the lake (finally moving my lazy ass again!) and – probably the craziest but best thing: went alone to Bad Homburg to → watch a concert and got rewarded with the → best day ever in my life.  […]

        • Liebe Lu,

          ich kann mich nur wiederholen: Du hast meinen vollen Respekt und kannst sehr stolz auf Dich sein!
          „es macht eben mehr Spaß, wenn man eine schöne Zeit mit jemandem verbringt, den man mag. Oder sogar mit jemandem, den man gerade erst kennengelernt hat“ – das Beste ist ja, dass Du Dich selbst immer dabei hast, auch wenn Du allein unterwegs bist, also ist immer jemand dabei, den Du magst ;-). Und ein bißchen wie jemanden neu kennenlernen ist es, glaube ich, auch wenn dieser jemand Du selbst bist.
          Es bleibt auf jeden Fall spannend! Ich wünsche Dir weiter viel Erfolg und Spaß bei allen Herausforderungen.
          Lg
          Kirsten.

          • Grossartig! Ich bin ganz ganz stolz auf dich!!! Ich sag dir was, es ist echt wichtig, dass man mit sich alleine sein kann! Es gibt sooo viele Leute, die das nicht können, aber das ist wichtig, für solche Zeiten, wie du sie gerade hast, für später, wenn man älter ist und überhaupt! Ich finde deine Erkenntnis grossartig! Leute, traut Euch!

              • Vielen Dank, liebe Jacqui! Das war auf jeden Fall eine der wichtigsten Erkenntnisse der letzten Jahre. Klar bin ich immer noch nicht gern grundsätzlich allein, aber ich weiß, dass ich es problemlos sein kann – und darauf kommt es ja auch im Endeffekt an. ;) ♥

              • Strike! Aber hallo, warum denn auch nicht? Klar macht es Spaß, etwas mit netten Leuten zu planen und zu unternehmen, aber darauf verzichten, nur weil gerade keiner greifbar ist? Nö. Da sind wir dann doch lieber selbst die Frau. Weiter so, liebe Lu!

                  • Genau das ist der Punkt. Früher wäre ich dann eben daheim geblieben, obwohl ich mich riesig geärgert hätte, diese tolle Chance verpasst zu haben. Und das war wirklich ein so wunderbarer Tag, ich bin so froh, dass ich ihn jetzt in meinen Erinnerungen habe. ♥

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